Wismar. Das „Team Dudes“ ist am Freitag startklar gewesen, die Abenteuer-Tour von Jan Kaminski und Philipp Augustinowski hat begonnen. Die Wismarer werden in den nächsten 20 Tagen 8000 Kilometer zurücklegen — und das in einem 24 Jahre alten Auto. Erst nach Dresden, dann weiter südlich bis nach Westafrika. Zielort: Banjul in Gambia. Die beiden Männer haben sich für die Rallye Dresden-Dakar-Banjul angemeldet, eine wohltätige Tour mit nachhaltigem Hintergrund (die OZ berichtete).
Am Dienstag wurde der bunt beklebte Ford Sierra Probe gepackt. „Am Mittwoch haben wir letzte Erledigungen gemacht und am Donnerstag wurde das Auto beladen“, erzählt Jan Kaminski. Mit im Gepäck:
Werkzeug, Campingausrüstung, Klamotten, Fußballtrikots, Bälle und Bademäntel. Vieles davon wollen sie verschenken.
Wie sich das für echte Dudes gehört — Fans des Kultfilms „The Big Lebowski“ aus dem Jahr 1998 werden sich das denken können —, wird auch der Kaffeelikör Kaluha eingepackt, für den Feierabend „White Russian“ nach einem langen Rallyetag. Dieser Cocktail ist quasi das Lebenselixier von Jeff Bridges, dem Hauptdarsteller und „Dude“, der als Inspiration für den Teamnamen diente.
Zusätzlich zum Auto, das am Zielort für wohltätige Zwecke versteigert wird, hat das Duo 2203 Euro an Spendengeldern im Gepäck. „1003 Euro kommen von der Firma Egger“, erzählt Kaminski. „Damit soll die Tischlerei unterstützt werden, die gerade in Banjul aufgebaut wird.“ Auch die Schüler des Tannenberg-Gymnasiums in Grevesmühlen haben gesammelt. Elisa Kröger, die Tochter von Jan Kaminski, besucht dort die 7. Klasse. 355 Euro sind durch die Schüler zusammengekommen, auf 710 Euro verdoppeln die Rallyefahrer die Summe. Davon soll die Schule in Banjul profitieren. „Wir danken allen Sponsoren, die uns bis zum heutigen Tag geholfen haben“, betont Kaminski.
Vom Wismarer Markt ging die erste Etappe nach Dresden, zum offiziellen Startort der Rallye. „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht. Aber die Aufregung steigt“, gibt Augustinowski zu. Die letzten Verbesserungen am Auto hat er Anfang letzter Woche vorgenommen. Der Ford ist mit einer Steckdose für die Kühlbox oder das Handyladekabel ausgestattet. „Wir werden, je nach Empfang, auf unserer Facebook-Seite über unsere Tour berichten“, sagt er. Die ersten 3000 Kilometer bis Spanien wollen die Dudes im Eiltempo absolvieren. „Dort wollen wir noch etwas Urlaubsflair genießen“, sagt Kaminski.
Bevor sie dann mit den anderen Rallyeteilnehmern in Spanien auf die Fähre rollen, die Afrika ansteuert. Dann beginnt das richtige Abenteurer.
Die Rallye
2006 fand die erste Rallye von Dresden nach Banjul statt. Seitdem wird die Tour in jedem Frühjahr und Herbst veranstaltet.
Organisiert wird diese Challenge vom Dresdner Verein Breitengrad e. V. Nach einer dreiwöchigen Fahrt durch Deutschland, Frankreich, Spanien, Marokko, Mauretanien und Senegal erreicht die Rallye Gambia. Hier werden die Fahrzeuge der Teilnehmer meistbietend versteigert.
Der Erlös geht an die Dresden-Banjul- Organisation, eine Nichtregierungsorganisation, die damit die einzelnen Hilfsprojekte finanziert. In Banjul werden von dem Spendengeld unter anderem Schulen, eine Tischlerei, eine Kfz-Werkstatt und ein Gesundheitszentrum finanziert. Im Gepäck haben die beiden Abenteurer Werkzeug, Campingausrüstung, Klamotten, Fußballtrikots, Bälle und Bademäntel. Fast alles bleibt in Banjul und wird verschenkt.
Am 27. Februar startete die jüngste Tour in Dresden. Für den 17. März ist die Ankunft in Gambia geplant, am 20. März findet die Versteigerung statt.
• Weitere Infos zu Rallye:
www.rallye-dresden-dakar-banjul.com
Vanessa Kopp