Bei Rostocks Wassersportlern sorgte vergangene Woche eine Nachricht für richtig Wirbel: Obwohl der Landessportbund bereits eine halbe Million Euro für die Sanierung der Vereinsanlagen der „Kanufreunde Greif“ zugesagt hat, prüfe die Stadtverwaltung einen Verkauf des Areals auf der Holzhalbinsel. Sportsenator Steffen Bockhahn (Linke) stellte sich demonstrativ vor die Kanuten, sprach sich gegen einen Verkauf der Flächen und für eine zügige Sanierung aus. Doch zumindest über letzten Punkt will der Oberbürgermeister noch mal reden. Er will nämlich nicht weniger, sondern mehr Wassersportler an den traditionsreichen Standort bringen – den Akademischen Ruderclub zum Beispiel.
„Es stimmt einfach nicht, dass wir den Standort zugunsten von Wohnbebauung aufgeben wollen. Die Kanuten sollen auf der Holzhalbinsel bleiben“, sagt jetzt Matthias Horn, Referent für Stadtentwicklung im Büro von OB Roland Methling. Der Standort sei bereits vor drei Jahren festgesetzt worden. Und: Es gebe derzeit auch keine Interessenten für die Flächen direkt am Fluss. „Uns liegen zumindest keine vor“, so Horn.
Auch zu der geplanten, rund 3,5 Millionen Euro teuren Sanierung des Kanu-Stützpunktes bekenne sich die Hansestadt: Seit acht Jahren warten die Kanu-Freunde darauf. Perspektivisch soll – mit Hilfe der dreifachen Olympiasiegerin und 13-fachen Kanu-Weltmeisterin Ramona Portwich – ein neuer Bundesstützpunkt auf der Halbinsel entstehen. „Mit dieser Investition erhöht die Hansestadt Rostock die jährliche Sportförderung um etwa 100000 Euro. Insofern muss vor Beginn der Sanierung geprüft werden, ob davon nicht nur ein einziger, sondern alle Wassersportvereine profitieren könnten“, sagt Horn. Im Klartext: Die Stadt will prüfen, ob andere Wassersport-Clubs mit den Kanuten zusammenziehen könnten. Nach OZ-Informationen will die Stadt vor allem Gespräche mit dem Akademischen Ruderclub führen. Dessen Domizil im Petriviertel gilt in Sportkreisen als „Ruine“.
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