Den Durchbruch bei den Ermittlungen – die Fahnder der Bundespolizei haben ihn dem Zufall zu verdanken: Vor wenigen Wochen konnten die Beamten drei Rostocker Graffiti-Sprayer „auf frischer Tat“ stellen. Doch schnell stellte sich heraus: Diese Tat an der S-Bahn-Strecke war nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs. „Durch akribische Ermittlungsarbeit konnten wir bis heute insgesamt 107 Sachbeschädigungen aufklären“, sagt Bundespolizei-Sprecher Frank Schmoll. Und: Es könnten noch viele weitere Taten hinzukommen.
Elf Verdächtige ermittelt
Die drei Sprayer brachten die Ermittler auf die Spur von insgesamt acht weiteren mutmaßlichen Tätern. „Allein den drei Rostockern, die wir aufgegriffen haben, legen wir 31 Straftaten zur Last – 28 Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffitis, zwei Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz und auch ein Drogen-Delikt“, so Schmoll.
Die gesamte Gruppe soll vor allem Bahnanlagen und auch Züge in der Hansestadt beschmiert haben. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mindestens 44 000 Euro. „Wir werden die ersten Fälle zeitnah an die Staatsanwaltschaft übergeben“, sagt Bundespolizei-Sprecher Schmoll. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen könnte ihre „Kunst“ für die mutmaßlichen Täter auch zivilrechtlich teuer werden: „Die Deutsche Bahn AG hat natürlich die Möglichkeit, Regress für die entstandenen Schäden und die Kosten der Beseitigung zu fordern.“
Ermittlungen dauern
Nähere Angaben zu der Sprüher-Szene oder auch dem Alter der Tatverdächtigen machte die Bundespolizei bisher nicht. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagt Schmoll. „Wir gehen davon aus, noch mehr Taten zeitnah aufklären zu können.“
Andreas Meyer