Stadtmitte. Als parteienunabhängiger Direktkandidat will Steffen Wiechmann in den Bundestag einziehen. Einen Namen hat sich der 37-Jährige in der Hansestadt als einer der Initiatoren der „Büchner“-Demos und der Mitbegründer des Freundeskreises „Maritimes Erbe Rostock“ gemacht.
„Politisch aktiv bin ich schon seit 20 Jahren“, sagt Wiechmann und verweist auf Aktivitäten bei der Gewerkschaftsjugend, in der Flüchtlingsarbeit, in der Gedenkstättenpädagogik. In Lütten Klein in einem liberalen Elternhaus aufgewachsen, hat sich der gelernte Tischler vor allem gegen Rechtsextremismus engagiert. „Ich habe als Autodidakt in der Jugendbildung für Vereine und Organisationen gearbeitet“, berichtet Wiechmann.
Am Montag dieser Woche hat der Rostocker fristgerecht 247 Unterschriften bei der Kreiswahlleitung eingereicht, um als Einzelbewerber für die Bundestagswahl zugelassen zu werden. Nun muss nur noch der Kreiswahlausschuss am 26. Juli über die insgesamt zehn Rostocker Bewerber befinden.
Wiechmann, der von Freunden im Wahlkampf unterstützt wird, schreibt gerade sein Wahlprogramm. Besonders wichtig sei ihm eine Mindestrente von 1000 Euro, sagt er. Am Beispiel seiner Elterngeneration kritisiert er, dass „trotz lückenloser Erwerbsbiografie am Ende 700 Euro Rente bleiben, das ist eine bodenlose Frechheit“. Wiechmann will sich dafür einsetzen, dass Kinderrechte im Grundgesetz verankert werden und die Demokratie der Zukunft neu ausgerichtet wird. „Die Menschen sind nicht politikverdrossen, zeigen aber Politiker- und Parteienverdrossenheit“, so Wiechmann. „Wir müssen eine neue Form der Beteiligung finden.“
Doris Kesselring