Vieles hatte man befürchten können. Dass 50 Millionen Euro nicht reichen würden, um behinderte und lernschwache Kinder in Regelklassen zu integrieren; um dem Großteil der angestellten Lehrer die Chance zur Verbeamtung zu geben; um die ausufernde Bürokratie in Lehrerzimmern einzudämmen. Aber eines gewiss nicht: dass dieser Geldsegen zu einem Teil aus heißer Luft besteht.
Doch genau danach sieht es aus. Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) muss zugeben, dass der mittelfristigen Finanzplanung des Landes bis zum Herbst 2014 insgesamt 150 Lehrerstellen zum Opfer fallen werden. Wie bitte? Da rühmt sich Rot-Schwarz medienwirksam bildungspolitischer Wohltaten, um kurze Zeit später klammheimlich bis zu elf Millionen Euro wieder einzukassieren? Das ist ziemlich schamlos.
Brodkorb hatte es in den vergangenen Monaten mühsam verstanden, Eltern und Lehrer zu einem Schulfrieden zu bewegen. Es dürfte ihm schwerfallen, das nun beschädigte Vertrauen wiederherzustellen. Wer will ihm jetzt noch glauben? Seite 1
OZ