Greifswalder Oie. . Bei „Wer wird Millionär?“ wäre „Was ist die Greifswalder Oie oder der Ruden?“ eine der lukrativeren Fragen. Die kleinen Ostseeinseln kennen nur wenige. Sie liegen ein paar Kilometer vor der Nordspitze von Usedom. Schon die Fahrt dorthin mit der MS „Seeadler“ fühlt sich an wie die langsame Annäherung an eine andere, etwas fremde Welt. Von Peenemünde aus tuckert das Schiff auf dem Weg dorthin am nördlichsten Zipfel Usedoms vorbei. Und dann kommt schon bald die winzige Insel Ruden in Sicht. Zur Greifswalder Oie ist es nun nicht mehr weit. Hotels und Ferienwohnungen gibt es dort keine.
Die Oie selbst ist ein Vogelparadies. Schon die Mole im Hafen ist ein Brutplatz für Möwen. Der Vogelschutzverein Jordsand hat hier eine Station. Mathias Mähler leitet sie. Das 1,5 Kilometer lange und maximal 570 Meter breite Eiland gehört heute dem Land MV. Der Verein ist zuständig für Landschafspflege und Naturschutzarbeiten. „Wir haben hier die größte Vogelberingungsstation Deutschlands.“
Die Vogelschützer fangen rund 20000 Singvögel pro Jahr, darunter allein 8000 Rotkehlchen, bestimmen das Geschlecht, vermessen und beringen sie und lassen sie wieder fliegen. „Manchmal mehrere Hundert pro Tag“, erklärt Mähler.
Mähler arbeitet seit acht Jahren auf der Oie. Gäste über die Insel zu führen, gehört zu seinen Aufgaben. Die Wege sind schmal, links und rechts ist alles grün. Weißdorn wächst hier, Holunder, Schlehe.
OZ