Hamburg. Die Tarifverhandlungen für die rund 140 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie an der Küste beginnenam Freitag in Hamburg. Die Gewerkschaft will Lohn- und Gehaltszuwächse von 5,5 Prozent durchsetzen. Der Tarifbezirk Küste umfasst Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und das nordwestliche Niedersachsen. Zum Auftakt der Verhandlungen ist in Hamburg-Bergedorf eine Kundgebung geplant, bei der IG-Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken zu rund 100 erwarteten Metallern sprechen will.
Die Gewerkschaft begründet ihren Tarifaufschlag bei einer Laufzeit von zwölf Monaten mit der allgemein guten wirtschaftlichen Situation der Metallbetriebe im Norden. Sie hatte darauf verwiesen, dass - gemäß eines früheren Abkommens - Betriebe bei wirtschaftlichen Problemen von den Bestimmungen des Flächentarifs befristet abweichen könnten. Verhandelt werden soll auch über Zuschüsse für Auszubildende, die in den Flächenländern teils extrem weite Wege zur Berufsschule zurücklegen müssen.
Für den Arbeitgeberverband Nordmetall stellt sich die konjunkturelle Lage anders dar. Er rechnet mit einem Wachstum von nur etwa einem Prozent. Entsprechend niedrig entwickle sich die Produktivität, hatte Nordmetall-Verhandlungsführer Thomas Lambusch mitgeteilt. Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien alles andere als gut. Die Arbeitgeber plädieren für eine längere Vertragslaufzeit für mehr Planungssicherheit im Betrieb.
dpa