Mexiko-Stadt. Mexikanische Sicherheitskräfte haben den Chef des Drogenkartells „Los Zetas“ gefasst. Miguel Ángel Treviño Morales wurde im Nordosten des Landes nahe der Grenze zu den USA festgenommen, wie die Regierung in Mexiko-Stadt mitteilte. Er war einer der meistgesuchten Kriminellen sowohl in Mexiko als auch in den USA. Auf die Ergreifung Treviños hatten die USA fünf Millionen Dollar (3,9 Millionen Euro) und Mexiko 30 Millionen Pesos (1,9 Millionen Euro) ausgesetzt. Der auch als „Z-40“ bekannte Drogenboss sei südwestlich der Grenzstadt Nuevo Laredo von Marinesoldaten gestellt worden, teilte der Sprecher des mexikanischen Sicherheitskabinetts, Eduardo Sánchez, vor der Presse mit. Die Marine hatte in der Gegend Straßensperren errichtet, weil sie wusste, dass sich Treviño oft zwischen den mexikanischen Bundesstaaten Coahuila und Tamaulipas bewegte. Ein Hubschrauber stoppte seinen Geländewagen, es seien keine Schüsse gefallen.
Treviño werde unter anderem der organisierten Kriminalität, des Mordes, des Drogenhandels und der Geldwäsche beschuldigt, sagte Sánchez. Die Festnahme ist der erste große Erfolg gegen die organisierte Kriminalität in den sieben Monaten Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto. Zusammen mit Treviño wurden zwei weitere Bandenmitglieder geschnappt. Im Fahrzeug fanden die Soldaten außerdem zwei Millionen US-Dollar in bar sowie acht Gewehre und 500 Patronen.
Das US-Außenministerium titulierte den 40-Jährigen als womöglich „blutrünstigsten und herzlosesten“ Kriminellen Mexikos. Treviño hatte erst im Oktober die Führung des mächtigen Drogenkartells übernommen. Er trat in die Fußstapfen von Heriberto Lazcano, alias „El Verdugo“ (Der Henker), der von Sicherheitskräften erschossen worden war.
OZ