Oslo. Nach der Parlamentswahl steht Norwegen vor einem Regierungswechsel und einem kräftigen Ruck nach rechts. Die konservative Partei Høyre muss sich Partner suchen, mit denen sie eine Regierung bilden kann. Erstmals könnten Rechtspopulisten mitregieren.
Die derzeitige rot-rot-grüne Koalition aus Arbeiterpartei, Sozialistischer Linkspartei und Zentrumspartei hatten die Norweger abgewählt. Zwar kamen die Sozialdemokraten des beliebten Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg auf 30,8 Prozent (2009: 35,4) der Stimmen und sind damit stärkste Kraft im norwegischen Parlament. Weil jedoch die Koalitionspartner schwächeln, kann Stoltenberg nicht weiterregieren. Zukünftige Ministerpräsidentin wird voraussichtlich Erna Solberg. Ihre Partei kam auf 26,8 Prozent (2009: 17,2) der Stimmen. Wegen ihrer harten Asylpolitik als Ministerin nannte man sie „Jern-Erna“, die eiserne Erna, in Anspielung auf Margaret Thatcher. Im Wahlkampf hatte sich Solberg bemüht, das Image der herzlosen Lady abzuschütteln und mitfühlender aufzutreten. Auch als eine „Angela Merkel Norwegens“ wurde sie bezeichnet.
OZ