Mainz. Vor den Wahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt bestimmen die prognostizierten Erfolge der AfD den Wahlkampf-Endspurt. Die rheinland-pfälzische CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner warb für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der rechtspopulistischen Partei. „Deren Wähler sollten wir aber nicht beschimpfen, wir müssen sie zurückgewinnen“, sagte Klöckner.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte aus Protest gegen die Anwesenheit der AfD ihre Teilnahme an einer für Donnerstagabend geplanten TV-Debatte abgesagt. Ihre Herausforderin Klöckner kritisierte diese Haltung: „Wer gegen Rechts Gesicht zeigen will, darf doch nicht sitzen bleiben, wenn es darauf ankommt.“
Für Wirbel sorgte Klöckner am Donnerstag mit einem Satz im Kurznachrichtendienst Twitter: „Wer AfD aus Protest wählt, stärkt am Ende das linke Lager.“ Die SPD Rheinland-Pfalz erwiderte: „Und wer @JuliaKlöckner wählt, stärkt das rechte Lager.“ Viele Internetnutzer reagierten eher mit Spott und verbreiteten Texte wie „Wer aus Protest nicht aufisst, stärkt am Ende das schlechte Wetter“.
Bei den jüngsten Umfragen zeichnete sich für Rheinland-Pfalz ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Dreyer und Klöckner ab. Dreyer bekräftigte, dass sie bei einer Niederlage am Sonntag nicht als Juniorpartnerin der CDU weitermachen wolle. „Ich stehe nur als Ministerpräsidentin zur Verfügung“, betonte die Mainzer Regierungschefin im ARD-„Morgenmagazin“. Eine Koalition mit der AfD schloss Dreyer ebenso aus wie ihre Herausforderin Klöckner.
dpa/OZ