Rostock. „Trotzdem sollte man aufpassen, dass man sein Leben nicht völlig dem Kind unterordnet. Freunde sind wichtig“, meint Christoph Perleth, Professor für pädagogische Psychologie an der Rostocker Uni. Der totale Verzicht auf die gewohnten Kontakte könne bei einer völligen Orientierung auf das Kind schnell zu einer Unzufriedenheit führen, die sich dann auch auf das Kind überträgt.
Natürlich sollten junge Babys nicht in eine verrauchte Kneipe oder auf ein lautes Rockkonzert mitgenommen werden. „Gegen ein Treffen mit Freunden in einem Straßencafé oder am Strand ist aber überhaupt nichts einzuwenden.“ Hilfreich bei der Umstellung auf die neue Lebenssituation könne der Kontakt zu anderen Eltern sein. Gemeinsame Unternehmungen in Elterngruppen oder mit Freunden, die das Kind akzeptieren, geben das Gefühl, mittendrin zu sein im Leben. „Und wenn das Baby mal überhaupt nicht mitgenommen werden kann, gibt es ja noch Babysitter.“
Der sollte erfahren im Umgang mit Kindern sein. „Am besten ist es, wenn Baby und Babysitter sich schon kennen.“ Bei Kleinkindern, die schon merken, wenn Mama und Papa weggehen, sei es wichtig, ihnen zu sagen, dass man weggeht, aber bald wieder da ist. „Vertrauen ist ein absolutes Muss. Kinder müssen sich auf Absprachen mit den Eltern verlassen können.“
Das Kind alleine zu lassen, im Vertrauen darauf, dass es ja schläft, hält Perleth für einen Fehler. „Das Kind könnte wach werden, Angst haben, oder plötzliche gesundheitliche Probleme bekommen. Dann muss jemand da sein.“
mcp