Nürnberg. /Schwerin. Trotz weltweiter wirtschaftlicher Risiken und der Flüchtlingszuwanderung ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf den niedrigsten Februar-Stand seit 25 Jahren gesunken. Insgesamt waren 2,91 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Das seien 9000 weniger als im Januar und 106000 weniger als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit gestern in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent zurück. In MV lag die Zahl der Erwerbslosen in einem Februar erstmals seit der Wiedervereinigung unter 100 000. Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland vor Tschechien auf Platz eins: In keinem anderen EU-Land ist die Arbeitslosigkeit so niedrig. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sieht in den Zahlen eine gute Grundlage für die kommenden Herausforderungen. Tatsächlich wächst inzwischen die Zahl der Flüchtlinge, die sich bei den Jobcentern arbeitslos melden. Allein im Februar seien dort 103000 Menschen aus Asylzugangsländern als arbeitslos registriert gewesen, berichtete BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Das seien knapp 42000 oder 68 Prozent mehr als vor einem Jahr.
In MV waren Ende Februar 95200 Menschen erwerbslos gemeldet und damit 46 weniger als Ende Januar. Die Quote blieb bei 11,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 6300 Menschen weniger ohne Job. Am besten sieht der Arbeitsmarkt im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 7,6 Prozent Erwerbslosen aus. Die höchste Quote meldete im Februar der touristisch geprägte Landkreis Vorpommern-Rügen mit 14,9 Prozent. Im bundesweiten Vergleich liegt MV, wie bereits im Januar, auf dem letzten Platz. Für die nächsten Wochen erwartet die Chefin der Regionaldirektion Nord, Margit Haupt-Koopmann, eine kräftige Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt. Bereits im Februar habe es 410 mehr offene Stellen als im Februar des Vorjahres gegeben.
Auch bei der Integration der Flüchtlinge ist die Wirtschaft zunehmend gefragt. Immer mehr bekommen ihre Anerkennung, beziehen damit Hartz IV und müssen sich beim Jobcenter melden. Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern 5800 Ausländer erwerbslos gemeldet, rund 2000 mehr als noch vor einem Jahr.
OZ