Die Deutsche Marine ist uns lieb und teuer — vor allem teuer, wie jetzt der Bundesrechnungshof nachwies. Weil die Marine-Tischlerei in Wilhelmshaven mit der Reparatur der Boote und Schiffe nicht ausgelastet war, bastelte sie halt repräsentative Bord-Accessoires. Dass es die in jedem Baumarkt zigfach billiger gibt — Shit happens! Für die Korvette „Oldenburg“ war‘s ein Rettungsring-Ständer aus Mahagoni für schlappe 14000 Euro, für die kurz darauf ausgemusterte Fregatte „Köln“ ein GlockenHalter zum Preis von 8000 Euro oder fürs Schwesterschiff „Emden“ eine Strickleiter für satte 7000 Euro. So what — was soll‘s?
Die Wichtigtuer vom Rechnungshof haben den Sinn dieser kreativen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf Kosten der Steuerzahler gar nicht verstanden. Allein mit der superteuren Strickleiter wird den geretteten Flüchtlingen in der Ägäis, die meist arme Schlucker sind, doch geradezu symbolisiert, dass sie endlich den goldenen Westen erklimmen.
Zudem ist die Tischler-ABM Ausdruck anti-militaristischen Widerstands. Echt! Denn für jeden Euro, der in den Luxus an Bord fließt, kann keine neue Kanone und kein neuer Torpedo angeschafft werden.
Dass „Flinten-Uschi“ nun den Wehretat um zehn Milliarden aufstocken will — was soll‘s? Die Schreiner von Wilhelmshaven werden ihn schon kleinhobeln. Haut rein, Jungs — für den Weltfrieden!
jebu
OZ