Am vergangenen Montag war es auch in Mecklenburg-Vorpommern so weit, zeitgleich marschierten in Schwerin und in Stralsund etwa 600 Pegida-Anhänger. MVs Ableger nennt sich in Anlehnung zu Legida (Leipzig), Bärgida(Berlin) ganz plump MVgida. In Stralsund kamen etwa 250 Demonstranten zusammen, erfreulicherweise stand dem eine doppelte Anzahl an Gegendemonstranten gegenüber, darunter viele Greifswalder Studenten. Leider gab es auch eine kleine Anzahl an Studierenden, die auf der anderen Seite standen — jene fielen aber schon früher durch Verbindungen ins rechtsextreme Milieu auf.
Wie sah es in Stralsund genau aus? Etliche NPD-Kader wurden gesichtet. Der Großteil der Teilnehmer schien mit der NPD nicht in Verbindung gebracht werden zu wollen, trotzdem liefen diese teils aus Widerwillen und teils auch aus Ignoranz mit. Wollte man also mit einem obskuren Zweck ein noch obskureres Mittel heiligen?
Dass die gegen „Ausländerüberflutung“ und „Islamisierung“ demonstrierende Pegida sich ausgerechnet in einem Land zeigt, wo der Ausländeranteil bei gerade mal zwei Prozent liegt, ist traurig und vor allem absurd. Rational lässt sich sowas nur schwer erklären. Was sollte also getan werden? Viele Pegida-Anhänger haben von der tatsächlichen Lage ein verzerrtes Bild. Diesen Eindruck durch Aufklärungsarbeit zu „entzerren“, dürfte ein Schritt in die richtige Richtung sein und vielen Teilnehmern die unbegründete Angst nehmen.
OZ