Greifswald. Es ist nur ein Vorschlag, doch er lässt Greifswalds Mountainbiker womöglich aufhorchen: Eine Strecke allein für sie hat Matthias Schultz, Mitstreiter im Greifswalder Hochseilgarten, dieser Tage dem Sozialausschuss der Bürgerschaft empfohlen. Sie wäre eine Alternative zur Skateanlage am Volksstadion, die sowohl bei Skatern als auch bei passionierten Mountainbike-Fahrern begehrt sei, was in jüngerer Zeit ab und an zu Streit geführt habe, gab er zu bedenken.
Als aus seiner Sicht geeigneten Standort für die Piste brachte Schultz eine Fläche am sogenannten Rodelberg unweit des Freizeitbads an der Pappelallee ins Spiel. In relativ kurzer Zeit, meinte er, ließe sich hier eine mit Erdhügeln gespickte Strecke anlegen, die BMX- und Mountainbike-Fahrer gleichermaßen begeistern würde.
Greifswald wäre nicht die erste Stadt, die das Rad-Springen über Erdhügel (Dirt Bike) – ein junger Trendsport – mit einer extra Anlage bedenkt. Kassel in Hessen etwa hat eine Dirt Bike-Strecke, auch Mühlheim an der Ruhr. Ebenso Pulsnitz in Sachsen, Berlin sowieso. Die größte in MV befindet sich in Neubrandenburg und damit 70 Kilometer südlich von Greifswald.
Carola Felkl, Leiterin des Greifswalder Sport- und Jugendamtes, hat nichts gegen den Trendsport. Doch so einfach, wie es sich Matthias Schultz womöglich vorstellt, sei es nicht, eine Dirt Bike-Strecke einzurichten. Bei dem von Schultz vorgeschlagenen Gelände an der Pappelallee handele es sich um eine öffentliche Parkanlage. Zu klären wäre, ob dies tatsächlich der richtige Ort für so ein Vorhaben sei. Unabhängig davon müsste die Bürgerschaft einem solchen Projekt und damit seiner Finanzierung zustimmen. „Sie bräuchten Befürworter in der Kommunalpolitik“, gibt Felkl Schultz gegenüber zu bedenken. Mignon Schwenke, Vorsitzende des Sozialausschusses der Bürgerschaft, riet dem jungen Mann gar, einen Verein zu gründen.
Sven Jeske