Greifswald. Etwa 2700 deutsche Kulturgüter sind so wertvoll, dass sie laut einer Liste nicht ausgeführt werden dürfen. Das regelt ein in diesem Jahr vom Bundestag beschlossenes Gesetz.
Diese Zahl sei niedrig, sagte Günter Winands im Krupp-Kolleg. Aus Italien und Ägypten dürfe gar nichts ausgeführt werden.
Winands ist Abteilungsleiter und Stellvertreter von Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Bundeskanzleramt und damit der Abteilungsleiter Kultur von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er hielt die 30. Greifswalder Rede zum Thema „Das Gesetz zur Neuregelung des Kulturgutschutzrechts: Inhalt, Ziele, internationaler Vergleich“.
Winands kann die Aufregung von Künstlern über das neue Gesetz nicht verstehen. „Zeitgenössische Kunst ist nicht betroffen“, betonte er. Und die Bundesrepublik habe schon sehr lange gebraucht, um Anforderungen der Unesco umzusetzen. Das Kulturschutzgesetz regelt nicht nur die Ausfuhr, sondern auch die Einfuhr von Kulturgütern. Ohne das Gesetz könnte Deutschland zur Drehscheibe für den Handel mit Raubkunst oder Fundstücken aus Raubgrabungen beispielsweise im Irak werden, verdeutlichte Winands. eob
OZ