Greifswald. „Das ist sehr viel, aber ein deutliches Signal Richtung Schwerin, maßvoller zu wirtschaften“, sagte Stefan Freyer von der Beratungsfirma Veberas, die mit jedem Fachamt der Verwaltung Einsparpotenziale auslotete. Das Defizit pro Einwohner beträgt dann 102,31 Euro. Damit sei Vorpommern-Greifswald nicht mehr schlechtester Kreis in MV. 2012 sei er noch „haushaltspolitischer Geisterfahrer“ gewesen.
2,8 Millionen Euro bringt das Streichen von 40 schon über ein Jahr oder länger nicht besetzten Stellen in der Verwaltung. 7,3 Millionen weniger wollen Sozial- und Jugendamt ausgeben. 2,3 Millionen Plus bringe die Erhöhung der Kreisumlage auf 47 Prozent.
Die Mehrheit des Finanzausschusses konnte den Vorschlägen zum sparsameren Wirtschaften Gutes abgewinnen. Bodo Baranowski (Die Linke) sagte, dass man erstmals die Bemühungen der Verwaltung anerkennen müsse. Er stimmte zähneknirschend der Erhöhung der Kreisumlage zu. Andreas Kerath (SPD) fühlte sich gar wie Galileo Galilei: „Und sie bewegt sich doch“, meinte er Richtung Verwaltung. Da die Verwaltung den Löwenanteil der Einsparungen trägt, sieht er wie Ausschussvorsitzender Jörg Hochheim (CDU) gute Chancen, dass der Kreistag für eine höhere Kreisumlage votieren wird. cm
OZ