Greifswald. Zwei Mitglieder des Kreistages waren bei der Staatssicherheit der DDR tätig. Das ergab eine Überprüfung der Vergangenheit aller 69 Abgeordneten.
Kreistagspräsident Michael Sack (CDU) entschloss sich allerdings nach Rücksprache mit den beiden Personen, zwar über die Art ihrer Tätigkeit Auskunft zu geben, die Namen aber nicht öffentlich zu machen. Konsequenzen, etwa einen Ausschluss aus dem Gremium, haben die Betroffenen bislang nicht zu befürchten. Dafür sei die Art der Stasi-Tätigkeit nicht schwerwiegend genug gewesen.
Einer der beiden soll rund ein Jahr lang inoffizieller Mitarbeiter (IM) gewesen sein, so Sack. Die Stasi habe ihn in jungen Jahren in der Armee wegen einer „Störung gegen die Beziehung gegen Unteroffiziere“ erpresst und zur Mitarbeit gedrängt. Von 1987 bis 1988 habe der Mann einen einzigen Bericht abgeliefert. Mit diesem habe er aber der Person, um die es im Bericht ging und die aus der DDR flüchten wollte, angeblich eher geholfen und nicht geschadet. „Er hat niemandem wehgetan“, so die Analyse des Kreistagspräsidenten. Das Ministerium für Staatssicherheit selbst habe dann die Mitarbeit beendet.
Bereits im Juni wurde bekannt, dass es sich bei dem anderen Politiker mit Stasi-Vergangenheit um den Linken-Abgeordneten Günter Buse handelt. Der Pasewalker stand Anfang der 1970er Jahre als Soldat in den Diensten des Wachregiments „Feliks E. Dzierzynski“ in Berlin und war dort im Objekt- und Personenschutz eingesetzt. kl
OZ