Greifswald Es gibt keine einheitliche Definition für bezahlbaren Wohnraum. Während der Aktuellen Stunde wurden verschiedene Ansätze diskutiert. Bausenator Jörg Hochheim (CDU) : „Bezahlbarer Wohnraum hängt vom Einkommen vor Ort ab. In Hamburg sind die Mieten deutlich höher, dafür gibt es dort auch ein höheres Lohnniveau und weniger Arbeitslosigkeit.“
Hochheim leitet die Faustregel ab: „Wohnraum ist dann bezahlbar, wenn grundlegende Wohnbedürfnisse abgedeckt werden und die Miete maximal ein Drittel des Einkommens verschlingt.“
Jörn Kasbohm, Fraktionsvorsitzender Die Linke , orientiert sich bei seiner Definition am Pestel-Institut und kommt damit in Greifswald auf den Wert 5,85 Euro je Quadratmeter als bezahlbaren Wohnraum. Das Pestel-Institut errechnet im Bundesgebiet regionale Werte, die sich an den jeweils geltenden Richtlinien für Mieten von Langzeitarbeitslosen orientieren. Der für Leistungsbezieher nach dem Sozialgesetzbuch II geltende Satz wird mit dem Faktor 1,2 multipliziert. Die Grenze für bezahlbaren Wohnraum liegt demnach maximal 20 Prozent über den Werten in der Richtlinie. In München gilt eine Wohnung demnach als bezahlbar, wenn sie für eine Kaltmiete von bis zu 13,94 Euro pro Quadratmeter angeboten wird. In Leipzig hingegen läge der Wert bei 5,66 pro Quadratmeter. Bittere Erkenntnis für Kasbohm: „Alles, was in Greifswald in den letzten 25 Jahren neu gebaut worden ist, ist nicht bezahlbar für Normalverdiener.“ Mieten, die unter 5,85 Euro je Quadratmeter liegen, gibt es demnach vor allem in Plattenbauten, die zwischen 1960 und 1990 entstanden sind.
Peter Multhauf (Linke) sieht Wohnraum dann als bezahlbar an, wenn er stark nachgefragt wird: „Die WGG hat neue Wohnungen für acht Euro pro Quadratmeter gebaut. Die Leute reißen sich darum. Also sind acht Euro bezahlbarer Wohnraum.“
OZ