Grimmen Unruhe herrscht am Sonnabendmorgen im Grimmener Rathaussaal. Es wird geweint, gequengelt und laut geschrien. Trotzdem haben die etwa 60 Menschen im Raum ein Lächeln auf den Lippen. Denn der Anlass ist ein schöner, und die unruhigen und ungeduldigen unter ihnen sind ganz junge Knirpse, die in den nächsten Minuten ihre Namensweihe bekommen sollen.
Insgesamt acht Kinder im Alter von acht Monaten bis zu drei Jahren sind am Sonnabend im Rathaussaal die Hauptpersonen, um die sich alles dreht.
Norbert Tuchard, der diese feierliche Veranstaltung schon seit sieben Jahren als Festredner begleitet, spricht daher auch die viel aufgeregteren Eltern an: „Ihre Kinder werden in ein paar Jahren fragen, warum sie denn damals Namensweihe hatten und wie der Tag abgelaufen ist”, eröffnet Tuchard seine Rede. „Der Name begleitet dich das ganze Leben, er wird mit allen positiven und negativen Eigenschaften, die du dir im Laufe der Zeit aneignest, in Verbindung gebracht”, gibt der Festredner aus Grimmen gleich eine mögliche Antwort.
Warum können wir nicht wie Kinder sein? Das ist eine Frage, die das Stralsunder Duo „line ones pocket” in der Besetzung mit Anke Böschow und Peter Thomä dann musikalisch aufgreift und die Veranstaltung damit zu einer festlichen macht.
„Ich finde, die Namensweihe ist eine schöne Tradition”, sagt Sindy Dera (35), während sie ihre elf Monate alte Tochter Aurelia Philine im Arm hält.
„Die Feierstunde hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn sich unser Kleiner an diesen Tag bestimmt nicht erinnern wird. Wir werden aber davon oft erzählen”, ist sich Katja Ollrich (28) sicher.
Ihren Namen feierlich bestätigt bekamen die Kinder: Anna Katharina Winter (2), Aurelia Philine Dera (11 Monate), Larissa Marie Holtz (3), Louie Hans Nagel (8 Monate), Anouk Krabbe (3 Monate), Felicita Anastasia Kempcke (3), Finn Erik Mattern (6 Monate), Alissa Roeßler (11 Monate)
rm