Groß Behnkenhagen. Marina Kreßmann lebte einst dort, wo heute Urlauber ihre Ferien verbringen. Der Gutshof in Groß Behnkenhagen, genauer der sogenannte Verwalteranbau des Gutshauses, war bis zur Wende ihr Zuhause. „Acht bis neun Familien wohnten damals hier. Und wo heute die Gaststätte ist, war ganz früher der Pferdestall, zu DDR-Zeiten dann ein Lager der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft“, erzählt Marina Kreßmann aus früheren Tagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sogar 90 Flüchtlinge im Haus gelebt, weiß Werner Lotz, aus Frankfurt am Main stammend und seit vergangenem Jahr Betriebsleiter für Gastronomie und Hotellerie. Als Eberhardt Ferber das Anwesen kaufte und und begann, ein Feriendomizil aufzubauen, zog Marina Kreßmann ins Dorf. Doch dem Gutshof ist sie treu geblieben: Sie arbeitet im Gutshof Groß Behnkenhagen als Hauskeeperin.
21 Zimmer mit 65 Betten bietet das Haus heute, die Gaststätte wird gegenwärtig umgebaut und öffnet ab Ostern wieder täglich. „Ein rundes Dutzend Mitarbeiter sind auf dem Hof tätig“, erzählt Werner Lotz. In der Saison werden es noch mehr. Diana Jänichen und Sebastian Schröder zählen auch dazu. Das Hausmeisterpaar zog erst im September 2012 gemeinsam mit Kind von Stralsund auf den Hof. Die Arbeit und die ländliche Idylle haben sie gelockt, sagen die beiden.
Überhaupt seien seit dem vergangenen Jahr etliche Mitarbeiter neu eingestellt worden, berichtet Werner Lotz. Dazu zählt auch Eventmanagerin Sabine Petters. Bei ihr laufen unter anderem die Fäden für die regelmäßigen Veranstaltungen zusammen, bei denen sowohl kulturell interessierte als auch kreative Gäste und Genießer auf ihre Kosten kommen. „20 Hochzeiten und andere Familienfeiern sind für dieses Jahr schon auf dem Hof gebucht“, freut sich Werner Lotz über den Aufschwung. Viele würden dort gern feiern, weil ihre Familien noch in der Nähe leben, sie selbst aber schon längst woanders zu Hause sind, weiß er.
Almut Jaekel