Bergen. Nach dem Brand zu Wochenbeginn an der Bergener Grundschule „Am Rugard“ fällt der Schulbetrieb auch am heutigen Mittwoch aus. Bei Bedarf ist für eine Betreuung der Schüler und Hortkinder gesorgt. Bei dem Feuer war niemand zu Schaden gekommen (OZ berichtete).
Ein Kind hatte den Brand in einem Klassenzimmer der Vollen Halbtagsgrundschule mit angeschlossenem Hort am Montag gegen 15 Uhr entdeckt und sofort eine Aufsichtsperson und den Hausmeister informiert.
Der habe noch versucht, den Brand aus eigener Kraft zu löschen, was jedoch nicht gelang. Um 15.10 Uhr ging der Ruf bei Polizei und Feuerwehr ein, die nach fünf Minuten vor Ort gewesen sei, lobt Bürgermeisterin Anja Ratzke. Den in der Schule an der Königsstraße eingesetzten Kräften der Feuerwehren von Bergen und Sehlen gelang es zügig, das Feuer zu löschen. Schnell am Ort war auch die Führungsgruppe des Amtes Bergen auf Rügen inklusive der Bürgermeisterin.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs wurde das betreffende Klassenzimmer im zweiten Obergeschoss nicht genutzt. Die etwa 120 anwesenden Kinder, des darüber gelegenen Hortes hielten sich teilweise auf dem Schulhof auf und wurden durch Mitarbeiter umgehend in die angrenzende Sporthalle gebracht und dort weiter betreut. Ein weinendes Kind sei durch Rettungssanitäter getröstet und anschließend an die Mutter übergeben worden, teilte die Polizei mit. Eltern informierten sich teilweise gegenseitig und wer konnte, holte sein Kind ab. „Am Abend informierte die Klassenlehrerin uns dann über den Unterrichtsausfall am nächsten Tag“, sagt eine Mutter.
Am Dienstag Vormittag waren ein Brandursachenermittler und zwei Beamte des Kriminaldauerdienstes am Brandort im Einsatz. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist das Feuer an der Fensterseite des Klassenzimmers ausgebrochen und beschädigte einen Vorhang und ein Fenster. Nach Polizeiangaben könne ein technischer Defekt als Ursache des Brandes bislang ausgeschlossen werden. Beamte der Kriminalpolizei nahmen Ermittlungen wegen des Verdachtes der fahrlässigen oder auch vorsätzlichen Brandstiftung auf. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 25000 Euro.
Träger der Einrichtung ist die Stadt Bergen, die am gestrigen Dienstag zunächst eine Firma beauftragte, das Klassenzimmer von Ruß und Löschmittelrückständen zu reinigen.
Ein weiteres Unternehmen soll nun Schadstoffmessungen vornehmen. „Wir werden die Räume erst wieder freigeben, wenn ein zertifiziertes Ergebnis vorliegt, das den gefahrlosen Schulbetrieb gewährleistet“, betont Anja Ratzke. Sollte das am Donnerstag noch nicht der Fall sein, werde für räumliche Alternativen gesorgt.
Uwe Driest