Lobbe. Mundschutz, grasgrüne Gummistiefel und quietschgelbe Schutzanzüge am Körper und die Schaufel in der Hand — der Kampf gegen das Schweröl an Rügens Ostküste geht weiter. In der Nacht zu gestern sind an einem Strandabschnitt zwischen Lobbe und Thiessow weitere Klumpen angespült worden. „Deshalb sind wir vom Havariekommando Cuxhaven angefordert worden“, macht Ronny Krohn, Einsatzleiter des Technischen Hilfswerkes (THW) deutlich.
Ihm und seinen 62 ehrenamtlichen Mitstreitern „gehört“ jetzt der gesamte Strandabschnitt. Der ist für Otto Nomalverbraucher eine verbotene Zone. Mit rot-weißem Band ist jeder Zugang abgesperrt und mit dem Hinweis versehen: „Bitte diesen Strandabschnitt nicht benutzen“. Laut Ronny Krohn sollte jeder dies beherzigen: „Wenn die Sonne die Ölklumpen erwärmt, können Dämpfe aufsteigen. Und die können gesundheitsgefährdend sein.“ Deshalb habe er seine Leute auch mit Schutzanzügen und Mundschutz ausgestattet.
Die Truppe kommt aus ganz Mecklenburg-Vorpommern. Die Frauen und Männer stammen aus Bergen, Waren, Pasewalk, Neustrelitz, Barth, Stralsund. Und sie werden, so ist es vorerst geplant, auch noch heute zwischen Lobbe und Thiessow im Einsatz sein. Von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit, nachdem sie die Nacht auf Rügen verbracht haben. „Wenn in der allerdings die Ostsee weitere Ölklumpen angespült hat, wie es von Mittwoch auf Donnerstag der Fall war, dann könnte es auch ein längerer Einsatz werden“, sagt Krohn.
Dieser ist für den Stralsunder übrigens kein ungewöhnlicher: „Bald jedes Jahr rund um Ostern müssen wir ausrücken, um Ölklumpen oder Paraffin von den Stränden zu holen.“
Chris Herold