In Sassnitz auf der Insel Rügen „stolpern“ Passanten in der Weddingstraße wieder über das Schicksal von Opfern des Nationalsozialismus. Im Gehweg an der Straße hat der Kölner Künstler Gunter Demnig am Dienstag neun Stolpersteine verlegt und damit Lücken nach einem Diebstahl im vergangenen Jahr geschlossen.
Die Steine erinnern an das Schicksal von Zeugen Jehovas, die von den Nationalsozialsozialisten in der ehemaligen Außenstelle des KZ Ravensbrück in Sassnitz inhaftiert waren. An gleicher Stelle befanden sich bereits solche Symbole der Mahnung und Erinnerung, sie wurden Ende Juni des vergangenen Jahres aber von unbekannten Tätern herausgerissen und gestohlen.
Die Stadtvertretung hatte daraufhin eine Spendenaktion initiiert, an der sich zahlreiche Einwohner der Hafenstadt beteiligten. Mit dem Erlös konnten jetzt die gestohlenen Steine durch neue ersetzt werden. In Sassnitz wurden 2007 im Stadtgebiet insgesamt 15 Stolpersteine verlegt. Bereits zwei Mal wurden seitdem welche gestohlen beziehungsweise beschädigt.
Udo Burwitz