Putbus. Wenn jemand auf der Insel für sich das Wort Urgestein beanspruchen darf – dann Willy Kankel: Der Putbuser, der seit 1981 für die wöchentliche OZ-Kolumne „Uns lütt plattdütsche Eck“ verantwortlich ist, wird heute 88 Jahre alt. Kankel ist es zu danken, dass die plattdeutsche Sprache über all die Jahre als Bestandteil der Heimatzeitung überlebte. Und nicht nur das. In seinen Texten versteht es Kankel auf sehr subtile und witzige Art, aktuelles Zeitgeschehen zu kommentieren. Dabei sucht sich der Jubilar vor allem Ereignisse aus, die den Rüganer unmittelbar angehen und bewegen. Dabei kommt Willy Kankel immer ohne erhobenen Zeigefinger aus: Aus seinen Texten schaut er den Leser mit einem zwinkernden Auge an, und jeder weiß sofort, was gemeint ist.
Geboren wurde Willy Kankel am 3. August in Kasselvitz. Als Kind half er auf dem väterlichen Hof, bestand später die Aufnahmeprüfung an der Lehrerbildungsanstalt, musste 1944 noch als Soldat in den Krieg. Aus englischer Gefangenschaft kam er auf abenteuerliche Weise 1946 zurück auf seine Insel. Am 1. Februar jenes Jahres begann er mit der Ausbildung zum „Junglehrer“. Seine erste Stelle war in Sagard. Seine Karriere führte ihn bis zum stellvertretenden Schulrat.
Die OSTSEE-ZEITUNG gratuliert Willy Kankel von Herzen.
OZ