Neddesitz. „Wohin fährt Rügen mit dem Nahverkehr der Zukunft?“ Um die Antwort auf diese Frage ging es bei einem Treffen des Wirtschaftsvereins Rügen e.V. in Neddesitz. Den Teilnehmern stellten sich der Aufsichtsratsvorsitzende des RPNV und Vize-Landrat Lothar Großklaus und Ralph Langkammer vom Landkreis.
Der Vorsitzende des Wirtschaftsvereins, Klaus Schütt, formulierte Bedenken, dass der zukünftige Nahverkehr auf Rügen dem Anspruch „Eine Insel mit viel Bus“möglicherweise nicht mehr so gerecht werden könnte, heißt es in einer Pressemitteilung. Unter einer Verschlechterung des Angebots würden vor allem Ältere, Azubis und das Personal besonders von Unternehmen der Tourismusbranche leiden. Schütt bedauerte, dass keine Vertreter der Hotel-Betriebe erschienen waren, die sonst besonders häufig für ihr Personal die mangelhafte Anbindung ihrer Hotels an das Nahverkehrsangebot der Insel beklagen.
Die Vertreter des Kreises konnten die Bedenken offenbar zerstreuen und mit Argumenten widerlegen. Die Zentralisierung der bislang drei Nahverkehrsunternehmen in Grimmen soll Einsparungen insbesondere bei der Beschaffung von einheitlichen Bussen, bei Material und Personal bringen. Die zentrale Steuerung wird von Stralsund aus erfolgen. Der Stützpunkt in Bergen bleibt mit Verwaltungs- und Reparaturbereich erhalten. Es ist kein Personalabbau durch Kündigungen vorgesehen. Außerdem werde es „keine wesentlichen Einschränkungen“ des derzeitigen Angebotes für Kunden auf Rügen geben. Auch eine Erhöhung der Fahrpreise sei kurzfristig nicht vorgesehen. Das Modell des für Nutzer kostenlosen Nahverkehrs, das im Bereich Südost-Rügen noch erprobt wird, sei hinsichtlich seiner Umsetzung auf ganz Rügen noch auszuwerten.
OZ