Stralsund. Die Fotografie „Stralsunder Rathaus“ von Volkmar Herre ist derzeit in der Reihe Kunst im Rathaus zu sehen. Der in Stralsund lebende Fotograf ist damit der fünfte Künstler, der in diesem Rahmen ausstellt.
Doch Herres Arbeit unterscheidet sich im Stil gänzlich von den bisher gezeigten Werken. Der in Freiberg Geborene bedient sich einer außergewöhnlichen Technik als ästhetische Weiterentwicklung seiner Camera obscura – nun jedoch auf den Faktor Zeit fokussiert. Mit einem von ihm entwickelten speziellen Verfahren entstehen Bilder von beeindruckend atmosphärischer Tiefe und zugleich zeitloser Nähe. Mit einer speziellen Langzeitbelichtung von Fotopapier in 301 Tagen gelang es Herre, ein Bild entstehen zu lassen, was es so noch nicht gegeben hat. Der Fotograf Volkmar Herre, Jahrgang 1943, begann im Alter von zehn Jahren zu fotografieren. Nach seinem Abitur absolvierte er eine zweijährige Ausbildung zum Schriftsetzer. Er studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und schloss 1968 als Diplom-Fotografiker ab.
Seit 1969 wirkt er als freiberuflicher Fotograf und Buchgestalter und befasste sich mit Porträt, Architektur, Stillleben und Landschaft. Er lebt seit 1986 in Stralsund. Viele seiner Arbeiten entstehen auf der Insel Vilm.
Die Reihe „Kunst im Rathaus“ wurde vor einem Jahr von Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) ins Leben gerufen. Sie gibt Künstlern die Gelegenheit im öffentlich zugänglichen Foyer des Rathauses ihre Arbeiten für drei Monate zu präsentieren. Voraussetzung für das Zeigen der Werke ist, dass die Motive einen direkten Bezug zur Hansestadt haben.
OZ