Klausdorf. Sebastian Schnoy, Historiker, deutscher Kabarettist, Autor und Moderator aus Hamburg brillierte mit seinem Programm „Von Napoleon lernen, wie man sich vorm Abwasch drückt oder Frühstück bei Kleopatra“ im Vorpommernhus in Klausdorf.
Und das wurde ein unvergesslicher, unterhaltsamer Abend der Superlative mit sehr viel Humor, Skurrilem aus Europas Geschichte und Facettenreichtum. Seitenhiebe auf den Berliner OB Wowereit, der sich nicht wie Ludwig II. wegen zu hoher Schulden ertränkte. „Hat man Wowereit jemals an der Spree gesehen?“ Die Elbphilharmonie ohne Hochwasserschutz oder der BER ohne Gepäckband kamen dabei auch nicht zu kurz. Schnoy lebte seine Kindheit der 70er-Jahre ironisch auf der Bühne aus, unter dem Motto, das einst sein Vater im Ford-Taunus raus posaunte: „Wer aus dem Fenster gucken will, muss wachsen“.
Der Brocken und das Gipfelbuch mit Heinrich Heine sorgte für diesen Spruch: „Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine.“ Über Kleopatra und ihre Künste der Verführungen bei Julius Caesar oder Mark Antonius machte sich Schnoy ebenso lustig. Und den Fehler, einem kleinen Mann ein politisches Amt zu geben, der kleiner ist als 1,67 Meter, sollte man nicht unbedingt wiederholen, wie die Beispiele der 1,65 Meter kleinen Hitler und Stalin zeigten. Frankreichs Sarkozy trug dafür ja hohe Absätze“, sagt Schnoy.
Die Besucher des Showabends, die u.a. aus München, Stralsund, Rostock und Berlin angereist waren, hatten eine Menge Spaß, auch eine Zugabe sollte nicht fehlen. Sebastian Schnoy ließ zum Abschluss das Publikum beschwingt nach Hause gehen und zitierte einen irischen Satz: „Tanze, als würde dich niemand sehen, liebe, als wäre dein Herz nie gebrochen, singe als würde dich niemand hören und lebe, als gäbe es kein Morgen.“
„Durch Sebastian Schnoy ist Geschichte nicht mehr langweilig, sondern mit viel Witz und Esprit, einfach grandios“, sagte ein Besucher.
Kerstin Pagel