Stralsund. Mit Stärke 4, in Böen 5 aber bei strahlendem Sonnenschein fegte am Freitagnachmittag der Wind durch den Stralsunder Hafen. Doch weder die Shantygruppe „Saalhund“ noch die Zuhörer ließen sich davon abhalten.
Ein anderer Standort für die Sänger war schnell gefunden und so trotzten sie dem stürmischen Wetter. Auch die Zuschauer hielten tapfer durch. Der Ostwind trug den munteren Gesang weit über das Hafengebiet und lockte noch den einen oder anderen Spaziergänger vor die Hafenkneipe „Klabautermann“.
Viele Leute blieben stehen, Rad- und Auto-Fahrer wurden langsamer, winkten fröhlich und erfreuten sich am Gesang und den platt- deutschen Geschichten von Karl Peplow.
Nach „acht Glasen“, dem Ton der Schiffsglocke, hatte Saalhund-Chef Gerd Wöller die Gäste begrüßt. Er und weitere Sänger führten mit erklärenden Worten und Geschichten durch das maritime Programm. Der Titel, in dem es vom Sturm heißt: “ Ost, West, Süd und Nord “ passte natürlich perfekt zum Wetter. Die Gäste erfuhren aber auch, wo die Fischer ihren Fang holten, als es hier in den 1940er-Jahren keine Fische mehr gab, hörten das Shanty, dessen Text von einem ehemaligen Kapitän der „Gorch Fock“ stammt.
Renate Erdmann
OZ