Kleinkünstler leben von der Nähe zum Publikum. Dass sie aber so nah kommen, hätte selbst ich nicht gedacht. Na gut, der französische Straßenkünstler „Bombinoff“ ließ sich bereitwillig in allen Posen ablichten, bis er aber auf mich zukam, mir die Kamera entriss und einen Rollentausch anbot. Das Publikum klatschte, ich konnte nicht kneifen. So war ich plötzlich auf der kleinen Bühne – für eine Pose ließ ich mich hinreißen. Mehr nicht, dachte ich. Doch die Franzosen sind hartnäckig: Er gab die Kamera nicht zurück. Stattdessen holte er ein junge Frau nach vorne, die neben mir Platz nahm. Als auch noch ein Junge auf meinem Schoß saß, war mir klar, „Bombinoff“ will das klassische Familienfoto machen. Was fehlte noch? Na klar, ein Haustier. Kein Problem – plötzlich war dieser schwarze Hund da.
Und – bitte lächeln fürs Familienfoto! Die Kamera habe ich wieder, ein bisschen Applaus gab es auch.
Verrückt diese Kleinkünstler!
OZ