Ahlbeck. Ortstermin in der Ahlbecker Straße „Am alten Sportplatz“: Anwohner, Elternvertreter und die Leiterin der Kita „Ahlbecker Gören“ beklagen den starken Verkehr in ihrer Straße.
Hier gilt Tempo 30, doch nur wenig Autofahrer halten sich daran. Auffallend viele Lkw biegen aus der Einbahnstraße „Siedlung Ostend“ und von der Schulzenstraße kommend nach links in Richtung Ferdinand-Egelinksi-Straße ab. Von dort kommen im Abstand weniger Minuten Baustellenfahrzeuge, die geradeaus in Richtung Pommernhalle fahren. Zurück kommen sie wieder aus der Einbahnstraße.
Anwohner wie Roswitha Kirchenstein sind genervt. „Lieferverkehr hat in einem Wohngebiet nichts zu suchen“, sagt die Ahlbeckerin. Wolfgang Bibergeil, der gegenüber der Kita wohnt, berichtet, dass es immer eine Zitterpartie sei, wenn sein fünfjähriger Enkel auf den Spielplatz auf der anderen Straßenseite will. „Es darf nicht sein, dass eine Wohnstraße mit Kita und Spielplatz als Entlastungsstraße dient“, sagt er.
Deshalb hatten die Anlieger auch große Hoffnung in die Gemeindevertretersitzung am vergangenen Donnerstag gesetzt, auf der die Umsetzung der „Verkehrsplanung zum Motorisierten Individualverkehr im östlichen Seebad Ahlbeck“ beschlossen werden sollte. Doch zu deren Leidwesen wurde der Punkt wie auch die zur Entlastungsstraße Neuhof und zur Verkehrsentwicklungsplanung Ortsmitte Seebad Heringsdorf von der Verwaltung zurückgezogen.
Nun müssen die Betroffenen darauf warten, dass sich erneut die Ausschüsse für Tourismus, Ordnung und Verkehr sowie für Gemeindeentwicklung und Bau mit der Thematik befassen. Der Vorsitzende des Bauausschusses, Harald Linde, will versuchen, mit beiden Ausschüssen noch einen Termin im Sommer zu finden. Er widersprach auch dem Vorwurf von Anwohner Dr. Rainer Sauerwein, der Bürgermeister hätte bei der jüngsten GV eigenmächtig den Tagesordnungspunkt zurückgezogen. „Das war ´ne Mannschaftsentwicklung“ sagte er zu dem Ergebnis der CDU-Fraktionssitzung, die im Vorfeld der GV stattfand und auf der man sich verständigte, alle Verkehrsthemen zurückzuziehen, um sie als Gesamtheit zu betrachten und zu beraten.
Dass sich die beiden Ausschüsse nun doch separat über die Verkehrsprobleme im Ahlbecker Osten verständigen wollen, ist möglicherweise ein Verdienst der Bürger, die in der Fragestunde ihre Stimme erhoben. Für die Anwohner formulierte Roswitha Kirchenstein die Forderungen so: „Tempo 30 muss eingehalten werden. Dazu brauchen wir geeignete Maßnahmen wie seitliche Inseln, Blumenkübel oder Schwellen. An der Kreuzung brauchen wir Zebrastreifen. Unsere oberste Forderung ist, dass das Verkehrskonzept in vollem Umfang umgesetzt wird“.
Dazu bedarf es aber auch der Einsicht der Eltern, die täglich ihre Kinder zur Kita „Ahlbecker Gören“bringen und dort abholen. Elternvertreter Peter Kaufmann fordert ein Geländer am Gehweg, um dort das Parken zu unterbinden.
Dietmar Pühler