Bansin. Sport verbindet Menschen, heißt es. Bei den frisch verheirateten Bansinern, Franzi und Uwe Sommer, war es der Fußball, der die Partnerschaft zustande brachte. Als sich der FC Insel Usedom entschloss, eine Frauenmannschaft aufzubauen, war die Handballerin beim SV Ückeritz, Franziska Utes, sofort „Feuer und Flamme“. Uwe, der Torwart beim Fußballclub, wurde Betreuer und später, sechs Jahre lang, der verantwortliche Übungsleiter.
Zur Nummer eins zwischen den Pfosten bestimmte er die heute 28-jährige Franziska. „ Er war als Trainer fair und motivierend zu uns Spielerinnen, konnte aber auch streng sein. Irgendwann hat es dann bei uns während eines Bowlingabends gefunkt“, erzählt die Erzieherin in der Kita Bansin, die in ihrer Freizeit gern bastelt oder malt.
Ihr 31-jähriger Ehemann wuchs in Bansin auf, während der Heimatort seiner Frau die Stadt Usedom ist. Nach einigen Jahren in Zempin, landete sie in Bansin. Der Fußball beanspruchte die Wochenenden, an denen beide im Wettspielbetrieb mit ihren Teams unterwegs waren. Uwe, der als Jugendlicher ein Judoka war, schnürte die Töppen als Torwart oder Feldspieler in beiden Bansiner Männermannschaften und coachte am nächsten Tag die Frauen. Franziska agierte als Torfau des Kreisoberligateams. „Über unsere Leistungen haben wir natürlich zu Hause auch diskutiert, immer sehr sachlich“, sagt Uwe, der im Korbwerk Heringsdorf tätig ist. Als Söhnchen Joel vor zwei Jahren zur Welt kam und die Mama wieder aktiv sein wollte, musste organisatorisch einiges passen, um Familie, Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen. Auch von den Omas Conny Utes und Sieglinde Sommer, die im Verein Kindermannschaften trainiert, kam für die Kindesbetreuung Hilfe. Die bleibt nötig, da Uwe weiter am Ball bleiben will, Franziska mit Grün-Weiß Usedom in die neue Saison geht und mittlerweile Baby Alina (zehn Monate) die vierköpfige Familie komplettiert.
Für die Zukunft wünscht sich das Paar den Erhalt ihrer Jobs, aber vor allem Gesundheit, denn besonders Uwe musste in dieser Hinsicht schon Unangenehmes in Kauf nehmen. Der Bau eines eigenen Hauses steht in der langfristigen Planung auf dem Zettel. „Über die politische Situation muss man sich aber ernsthafte Gedanken machen. Vor allem die Anschläge weltweit und in Deutschland machen uns Sorgen.
Bisher haben wir hier sehr friedlich gelebt, was auch hoffentlich weiter so bleibt“, sind sich die Sommers einig.
Bert Belitz