70 Prozent wollen wiederkommen

Urlauber mögen das Ostseebad und möchten es so belassen, wie es ist. Das ist ein Ergebnis der diesjährigen vorläufigen Saisonauswertung in Nienhagen. Wie die Leiterin der Kurverwaltung, Irina Kitzing, mitteilte, erhöhten sich Aufenthaltsdauer und die Auslastung im Vergleich zum Vorjahr. 89 Rettungsschwimmer waren in dieser Saison im Ostseebad Nienhagen im Ehrenamt im Einsatz. 36 Mal leisteten sie Erste Hilfe, fünf Mal suchten sie Vermisste. Insgesamt waren die Ehrenamtler der DRK-Wasserwacht Bad Doberan an 92 Tagen am zwei Kilometer langen Strand unterwegs. Die Gäste schätzen das vielfältige kulturelle Angebot der Gemeinde und der Vereine. Bisher konnte jedoch nur der Stand bis August 2017 berücksichtigt werden. Im Frühjahr 2018 sollen dann alle Daten ausgewertet sein, so Irina Kitzing. Trotz der guten Prognosen gibt es für Bürgermeister Uwe Kahl (CDU) dennoch Grund zur Sorge. „Wenn die Gäste einen so verregneten Urlaub hatten, suchen sie sich doch beim nächsten Mal lieber den sonnigen Süden aus“, nannte er seine Befürchtung. „Wir sollten trotzdem optimistisch in die Zukunft schauen“ entgegnete Irina Kitzing. Die Auslastung der gewerblichen Vermietungen lag nach Angaben des Landesamtes für Statistik mit 34,2 Prozent von Januar bis August 2017 etwas höher als im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der Übernachtungen stieg insgesamt von 49024 auf 60245 an. Zusammen mit den nichtgewerblichen Übernachtungen konnten bis August 87593 Übernachtungen generiert werden – im Vorjahr waren es bis Oktober noch 86405. Die meisten Gäste in Nienhagen stammen aus Thüringen, das Bundesland lag im vergangenen Jahr noch auf Platz drei. Es folgen die Bundesländer Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Berlin, die auch in den Jahren zuvor schon stark vertreten waren. „Wir danken den 143 Vermietern, davon neun Hotels, Pensionen, und neun Verwaltern, die in diesem Jahr ihre Kurabgaben regelmäßig geleistet haben“, sagte Irina Kitzing. So kamen in diesem Jahr (Stand 16. November) mit 151905 Euro netto mehr Einnahmen in die Kasse, als 2016 mit 150370 Euro netto. Geld, das unter anderem für die Wasserretter und deren Equipment ausgegeben wird. Benjamin Wehner von der Wasserwacht Bad Doberan des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) legte seinen Bericht zur Saisonauswertung vor. „Seit 2008 übernimmt die DRK-Wasserwacht die Absicherung des Badebetriebes in Nienhagen mit einem Rettungsturm am etwa zwei Kilometer langen Strand“, sagte er und lobte die Gemeinde für die Investition von Equipment wie Rettungsboot und anderem. Die Wachstunden der 89 Rettungsschwimmer verringerten sich aufgrund des schlechten Wetters mit 3292 Stunden etwas. Die Einsatztage blieben jedoch mit 92 Tagen konstant. Sie absolvierten 36 Erste-Hilfe-Leistungen, eine Wasserrettung, drei Einsätze mit Rettungsdienst und fünf Vermisstensuchen. Der sogenannte First Responder, der ein zusätzliches Glied zwischen Erster Hilfe und der rettungsdienstlichen Versorgung darstellt, bewährte sich. So konnten die Wasserretter auch im Gespensterwald einem Verunfallten helfen, teilt Benjamin Wehner mit. Der Wasserwacht-Leiter machte nicht zum ersten Mal klar, dass die Einsatzkräfte durch den natürlichen Verlauf der Steilküste keinen guten Blick auf den Strand haben. Die Gemeinde arbeite an einer Lösung. Auch der Fremdenverkehrsverein (FVV) von Nienhagen legte seinen Bericht vor – die Ergebnisse der Gästebefragungen. „Die meisten fühlen sich wohl hier, möchten allerdings, dass sich im Ort nichts verändert“, meint der Vorsitzende des FVV Frank Philipp. Die Einkaufsmöglichkeiten haben sich verbessert, die Sauberkeit wurden mit sehr gut bis gut bewertet. Auch mit der Strandqualität gaben sich die meisten zufrieden und fühlten sich durch die Rettungsschwimmer sicher. Fast 70 Prozent möchten wiederkommen. Der Programmierer Daniel Großklags gab bekannt, dass die Zugriffszahlen auf die Website der Gemeinde gestiegen sind und sich insbesondere während der Veranstaltungssaison die sogenannte Sitzungsdauer erhöhte. Auch für 2018 sind wieder viele Veranstaltungen und Vorhaben geplant, verriet Irina Kitzing. Sabine Hügelland

Nienhagen - 70 Prozent wollen wiederkommen