Erst die Runderneuerung des Kleinen Kamps, dann die komplette Umgestaltung des Alexandrinenplatzes: Seit mehr als einem Jahr ist Doberan gefühlt eine Dauerbaustelle. Doch jetzt ist Land in Sicht: „Die Mollistraße soll ab Ostern vom Alexandrinenplatz aus wieder befahrbar sein“, kündigt Bauamtsleiter Norbert Sass an. „Und trotz der zum Teil schlechten Witterung wollen wir die gesamte Baumaßnahme weiterhin wie geplant Ende Mai abschließen.“
Dabei sind die schlimmsten Vorahnungen bei einigen Doberaner Gewerbetreibenden zur bitteren Realität geworden. „Die Baumaßnahmen und Sperrungen haben uns wirklich geschadet“, sagt etwa Edda Pleban, die an der Mollistraße das kleine Geschäft „Edda’s Tee-Lädchen“ betreibt. „Bei vielen hängen da Existenzen dran.“
Die ohnehin angespannte Situation verschärft hatte vor einigen Wochen noch die Sperrung der Straße Am Kamp. „Eine Katastrophe“, sagt Waltraud Malchow, Inhaberin des Modegeschäftes „Edle Harmonie“. „Ich bin ja schon froh, wenn mal eine Kundin im Laden ist.“ Für die gähnende Leere vor und in ihrem Geschäft sei aber auch die Stadt verantwortlich, meint Malchow. „Wie oft hier die Politessen Strafzettel verteilen – unglaublich.“ Aus Sicht der Unternehmerin reine Schikane: „Die parkenden Autos behindern niemanden, Baufahrzeuge fahren hier auch nicht lang – so verprellen wir doch die Leute.“
Plottke Lennart