Alter Schützenhof: Ruine wird zum Fall für die Richter

Jahrelang herrschte Stillstand am Doberaner Maxim- Gorki-Platz — vor allem in Sachen „Schützenhof“: Das alte Gebäude — einst Gasthaus, später Jugendclub — verfiel mehr und mehr. Der Gehweg musste gesperrt werden. Weil Teile des Dachs abzustürzen drohten. Nun kommt wieder Bewegung in die Sache: Der Eigentümer, der Hamburger Architekt Jens Beckers, will das Gebäude nun doch sanieren. Doch da müssen erstmal die Greifswalder Richter zustimmen. Denn die Ruine ist ein Fall für das Oberverwaltungsgericht. Hintergrund: Der Landkreis Rostock hat 2014 den Abriss der erstmals um 1850 errichteten Hauses angeordnet. Doch Beckers — der anfangs sogar selbst geplant hatte, das Bauwerk wegzureißen — hat es sich zwischenzeitlich anders überlegt. Er will nun doch keinen Neubau auf dem mehr als 800 Quadratmeter großen Areal errichten, sondern den „Schützenhof“ von Grund auf sanieren und fünf, sechs kleine Eigentumswohnungen einbauen. Gegen den Zwang zum Abriss hat er Widerspruch eingelegt, vor dem Verwaltungsgericht in Schwerin aber verloren. Nun zieht der Hamburger in die nächste Instanz. „Wir halten das Gebäude nicht mehr für standsicher, verlangen den Abriss“, sagt Kay-Uwe Neumann, der Sprecher des Güstrower Landratsamtes. Jens Beckers sieht das anders: Mit neuen Stahlbeton-Decken ließe sich das Bauwerk problemlos retten. „Das soll dann auch wieder seinen alten Namen tragen“, sagt der Eigentümer. Dem Doberaner Rathaus käme das gelegen: Das Bauamt hat sich schon vor Jahren gegen den Abriss ausgesprochen. am

Bad Doberan - Alter Schützenhof: Ruine wird zum Fall für die Richter