Bad Doberan: Bau von Baumwipfelpfad an Rennbahn sorgt weiter für Kritik

Autos, Fußgänger, Radfahrer – der zunehmende Verkehr, der mit dem Bau eines Baumwipfelpfades an der Rennbahn erwartet wird, beschäftigt die Stadtvertreter von Bad Doberan. Sie stimmten auf ihrer jüngsten Sitzung dem nächsten Schritt für den Bebauungsplan zwar zu, diskutierten aber über die Notwendigkeit einer Haltestelle an der Landesstraße. Hans-Joachim Krüger (CDU) machte auf die zu erwartende Situation bei Veranstaltungen auf der Rennbahn aufmerksam. Der Verkehr komme vom Kreisverkehr die Zufahrtstraße hoch, Autos wie Busse. Zudem würden die Fußgänger und Radfahrer die Straße nutzen. „Ich sehe hier ein großes Problem, weil sich alles auf einen Knotenpunkt konzentriert“, so Krüger. Bauamtsleiter Norbert Sass bestätigte: „Es ist eine Potenzierung der Anfahrten.“ Bis zu 150 000 im Jahr für den Baumwipfelpfad. „Deshalb sind diese 300 Stellplätze da, um den notwendigen Bedarf zu decken.“ Investor des Baumwipfelpfads ist die Erlebnis Akademie AG. Stadt rechnet nicht mit Verkehrschaos: Und: Die Stadt gehe von zwölf größeren Veranstaltungen auf der Rennbahn im Jahr aus. Mit den Verkehren habe man sich auseinandergesetzt. „Wir gehen davon aus, dass die meisten Gäste versuchen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Der Molli hat unglaubliches Potenzial.“ Es werde nicht zum Verkehrschaos kommen. Hannes Roggelin (UDI) warb dafür, dass der Bürgermeister mit dem Rebus-Geschäftsführer eine Vereinbarung schließe, dass der Bus auf die Rennbahn fahre. Hintergrund des Anliegens sind der mögliche Ausbau der Bushaltestelle an der Landesstraße Richtung Heiligendamm und die Installation einer Bedarfsampel. Diese Pläne wurden bereits im Hauptausschuss kritisch gesehen. „Wir sind mit dieser Haltestelle nicht einverstanden“, sagte Hannes Roggelin. Die Haltestellen-Situation sei geprüft worden, so Sass. „Wir sind der Meinung, wir können das vertreten.“ Die Buslinie 121 bediene diese Strecke einmal in der Stunde. Lesen Sie auch: Bad Doberan: Bürgermeister kritisiert Corona-Regeln und bekommt Ärger Vorschlag: Haltestelle auf der Rennbahn: Wolfgang Scheil (CDU) hat als Vorsitzender des Schwanenrallye-Vereins 20 Jahre lang Veranstaltungen auf der Rennbahn organisiert. „Die Leute, die mit dem Bus gekommen sind, konnte man an einer Hand abzählen. Ich kann das nicht nachvollziehen, dass da eine Haltestelle ausgebaut werden soll. Die Haltestelle muss auf die Rennbahn.“ Ebenso äußerten Harry Klink (Freie Wähler/ KuSS) und Claudia Timm (Für Doberan) ihre Bedenken. Marcus Fourmont (JA) zeigte Verständnis für Rebus. Ein Fahren auf die Rennbahn bedeute zeitlichen Verlust. „Ich denke es ist akzeptabel und sinnvoll, die paar Leute an der Landesstraße rauszulassen“, sagte er in Bezug auf die Linie 121 und verwies auf die Perspektive, ein Shuttle zwischen Bad Doberan und Heiligendamm einzurichten, welches auf die Rennbahn fahren könnte. Der Bebauungsplan wird jetzt ausgelegt. „Wenn die Auslegung im Februar/ März, beendet ist, dann ist es bereits möglich für den Investor, einen Bauantrag zu stellen“, informierte Norbert Sass. Dann könnte im Sommer/ Herbst vielleicht mit dem Bau begonnen werden. Von Anja Levien