Bad Doberan: Neue Revierleiter im Forstamt

Vom Schreibtisch in den Wald: Ingo Schoppmeyer ist der neue Leiter des Forstreviers Bad Doberan. Offiziell fängt er am 1. November an – und erfüllt sich damit einen lange gehegten Wunsch. Bisher war Ingo Schoppmeyer als Sachbearbeiter im Forstamt tätig. „Ich habe vor 20 Jahren mit der Ausbildung begonnen und es war von Anfang an mein Wunsch, ins Revier zu kommen“, sagt er. Der Vater zweier Kinder freut sich auf die Arbeit in der freien Natur. Und nicht nur das: „Ich kann mich selbst organisieren und habe Kontakt mit Bürgern.“ Lesen Sie auch: Inventur im Wald: Forstamt Bad Doberan plant die Zukunft des Forstes Försterin verlässt Diedrichshagen: Für Ingo Schoppmeyer ergab sich die Gelegenheit zum Wechsel, weil eine Stelle frei wurde: Miriam Wippler, bislang Revierleiterin in Diedrichshagen, zog es zurück in die Heimat. „Ich komme ursprünglich aus Fürstenberg an der Havel“, sagt sie. Vor drei Jahren war die studierte Forstwirtin aus Malchin an die Küste gekommen. In der Nähe von Güstrow ist ihr neues Arbeitsgebiet. In Diedrichshagen war sie gern Revierleiterin. „Das hier ist natürlich eine Region, die einen reizt“, sagt sie. „Hier konnte ich arbeiten, wo andere Urlaub machen. Das war sehr schön.“ Und auch die Waldbilder seien sehr vielschichtig gewesen. Die Verbindung nach Hause blieb aber: „Ich bin einmal im Monat gefahren, eher häufiger“, sagt Miriam Wippler. „Das schlaucht.“ Außerdem hätten ihr die Seen gefehlt. „In meinem zukünftigen Revier habe ich gleich drei.“ Es tue ihr aber leid, dass sie die Kollegen hinter sich lassen müsse. Einer davon ist Markus Both, der bisher das Revier in Bad Doberan leitete. Er wird nun der Nachfolger von Miriam Wippler in Diedrichshagen. Auch für ihn ist das eine Rückkehr in heimische Gefilde. „Ich bin gebürtiger Kröpeliner“, sagt Markus Both. „Jetzt geht es in ein Revier, das in der Umgebung ist. Dieser regionale Bezug war mir wichtig“, sagt er. Kontakt mit Waldbesuchern: „Als Revierleiter ist man eigentlich jeden Tag draußen unterwegs“, sagt Markus Both. Die wichtigsten Arbeitsmittel seien Handy und Autoschlüssel. „Ich habe aber auch mindestens 50 Prozent Innendienst.“ Er kümmert sich um Waldpflege und Waldverjüngung, sei aber auch zuständig für die Ernte und den Verkauf des Holzes, zählt Markus Both auf. Doch nicht nur dabei hat er Kontakt mit Waldbesitzern und Waldbesuchern. Beide Reviere, das in Bad Doberan und das in Diedrichshagen, seien stark frequentiert, sagt der ehemalige Bad Doberaner Revierförster. Hier wie dort habe man es mit Waldbesuchern zu tun, die im Wald zelten oder Feuer machen. Und mit starken Müllablagerungen. In seinem neuen Revier in Diedrichshagen habe Markus Both es allerdings häufiger mit Privatwaldbesitzern zu tun, vermutet er. „Sie sind sehr offen“, sagt seine Vorgängerin, „und freuen sich, wenn man mal eine Waldbegehung mit ihnen macht.“ Es ist schön, zu sehen, dass ihnen etwas am Wald liegt.“ Zudem hätten Privatbesitzer mitunter größere finanzielle Mittel als das Land und die Kommune. „Es gibt welche, die gern mit Baumarten experimentieren“, sagt die Revierförsterin. Das habe auch ihr einen anderen Blick auf den Wald ermöglicht. Viele Menschen haben sich im Frühjahr an der Aktion „Mein Baum“ beteiligt und mehr als 90 000 Euro für viele neue Bäume gespendet. „Die Bäume waren bestellt, die Pflanztage wurden organisiert – und dann kam Corona. Wir mussten die Pflanztage leider absagen“, erklärt OZ-Chefredakteur Andreas Ebel. Damals gelieferte Setzlinge sind von den Forstämtern eingepflanzt worden. Jetzt werden die Pflanztage für alle nachgeholt: Anlässlich der Aktion „Mein Baum“ startet die OSTSEE-ZEITUNG einen großen Malwettbewerb bei der Hauptveranstaltung am 14. November in Ivendorf bei Bad Doberan. Wechsel auch in der Verwaltung: Der Abschied von Miriam Wippler gab in Bad Doberan den Anstoß für ein größeres Personalkarussell, das in diesem Umfang außergewöhnlich für ein Forstamt sei, sagt André Köppen, der dort für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Denn auch am Schreibtisch von Ingo Schoppmeyer hat – nach einer Einarbeitungsphase – jemand anders Platz genommen. Fabian Thannheiser ist der neue Sachbearbeiter für Jagd, Staatswaldförderung und Vergaberecht. Er war bisher im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt tätig. „Jetzt habe ich ein bisschen mehr Außendienst“, sagt der Wismarer. Als Sachbearbeiterin für Waldbau, Waldschutz, Liegenschaften und die Förderung von Privat- und Kommunalwald ist künftig Theresa Laskowsky tätig. Sie hat Forstwissenschaft studiert und gerade ihre Ausbildung im Forstamt absolviert. Für die Bürger, die Kontakt zum Förster aufnehmen möchten, ändert sich nicht viel. „Die Telefonnummern, unter denen die Revierleiter zu erreichen sind, bleiben die gleichen“, sagt Hartmut Pencz, Leiter des Forstamtes Bad Doberan. Für das Revier Bad Doberan ist es die 0173/3 00 08 21, für Diedrichshagen die 0173/3 00 12 71. Lesen Sie auch OZ-Aktion "Mein Baum": Pflanztage für Aufforstung in MV geplant OZ-Baumaktion: Klimawandel zerstört Wald in MV - wie wir ihn retten Buchen in MV leiden unter Wetterextremen – auch Spaziergänger in Gefahr Von Cora Meyer