Bad Doberan: Werden Katzen misshandelt?

Katzen, die sich im Bereich der Fritz-Reuter-Straße in Bad Doberan aufhalten, werden gezielt misshandelt und verletzt. Das zumindest behauptet Dorit Sliwa, macht mit Aushängen auf die Situation aufmerksam und verweist auf einen aktuellen Fall vom Wochenende. Eine Katze war mit abgetrennten Gliedmaßen zu ihrem Zuhause zurückgekehrt. Es sei nicht das erste Mal, dass Katzen gezielt durch Fallen verletzt würden, so die Bad Doberanerin. Doch weder Nachbarn noch Tierärzte oder Doberaner Tierschutzbund können eine Häufung solcher Fälle in den vergangenen Monaten oder Jahren bestätigen. Katzen verschwinden immer wieder: „In den letzten Jahren verschwinden immer wieder Katzen spurlos oder sind matt und schleppen sich mit letzter Kraft zu Herrchen oder Frauchen in einem Umkreis bis 500 Meter um die Johannes-Gillhof-Straße herum“, schreibt Dorit Sliwa auf einem Aushang Ende August. Sie weist darauf hin: „Wer illegal Stromfallen aufstellt, Katzen tötet, vergiftet, auf Katzen schießt, macht sich strafbar.“ Die Bad Doberanerin vermutet, das jemand gezielt Katzen angreift, unter anderem Fallen aufstellt. In einem weiteren Aushang Ende September bittet sie um Mithilfe, um die Tierquälerei zu stoppen, verweist auf das Ordnungsamt der Stadt Bad Doberan. Katze den Schwanz abgeschnitten: Bei diesem sind in den vergangenen Monaten keine Hinweise auf verletzte Katzen eingegangen. „Der Fall vom Wochenende ist der erste, der uns bekannt wurde“, sagt Bürgermeister Jochen Arenz. „Ich weiß, dass am Hasenberg mal Katzen verschwunden sind, aber das ist jetzt vier oder fünf Jahre her.“ Dennoch besorgt ihn der aktuelle Fall: „Die Bürger sollen aufpassen, und wenn sie was sehen, sollen sie sich an Polizei oder Ordnungsamt wenden.“ Dorit Sliwa ist überzeugt, dass Fallen in Gärten, unter Hecken und an Wänden getarnt aufgestellt werden. Gesehen habe sie aber noch keine. Sie wisse aber, dass in den zurückliegenden Jahren bei einer Katze der Schwanz ab war, eine tragende Katze sei aufgeschnitten worden. Ihr eigener Kater sei mit einer Verletzung von einem Stacheldrahtzaun zurückgekehrt. Lesen Sie auch: „Wer macht so etwas?“: Unbekannter schießt Katze bei Rostock ins Auge Bei Tierärzten keine misshandelten Katzen: Die Bad Doberaner Tierärztinnen können nicht bestätigen, dass sie misshandelte Katzen aus dem Bereich der Fritz-Reuter-Straße in vergangener Zeit behandelt haben. Dr. Anja Schubert-Schopmeyer hatte am Montag das erste Mal ein Tier mit abgetrennten Gliedmaßen in ihrer Praxis – die Katze aus dem Bereich Fritz-Reuter-Straße: „Es war das erste und einzige Mal.“ Lesen Sie auch: Bad Doberan: Fundtiere kosten Gemeinden mehr Geld Die Tierärztin kann sich an einen Fall aus dem Jahr 2017 erinnern, bei dem auf eine Katze geschossen wurde, die im Bereich der Fritz-Reuter-Straße lebte. „Da haben wir das Diabolo-Geschoss im Röntgenbild gesehen.“ Lesen Sie auch: Westenbrügge: Einsatz bei umstrittener Katzenhalterin Auch Dr. Ute Schwanbeck kann nicht von misshandelten Katzen berichten: „So etwas habe ich nicht gehabt“, sagt die Tierärztin. Befragte Anwohner der Fritz-Reuter-Straße wussten nichts von einer Häufung von verletzten Katzen in den vergangenen Jahren zu berichten. Auch der Doberaner Tierschutzverein habe keine Hinweise in den vergangenen Monaten oder Jahren erhalten, teilt dieser mit. Fundtiere sind alle verlorenen oder entlaufenen Haustiere, die von einer Person aufgegriffen und an sich genommen werden, die nicht schon zuvor ein Recht am Eigentum oder ein Besitzrecht an dem Tier hatte. Fundbüro Kühlungsborn: 038 293 /82 30, Öffnungszeiten wochentags (außer mittwochs) von 9 bis 12 Uhr, dienstags zusätzlich von 13 bis 16 Uhr, donnerstags von 13 bis 18 Uhr Fundbüro Bad Doberan: 038 203 /91 52 76, geöffnet dienstags 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 15.30 Uhr, donnerstags 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 18 Uhr, freitags 9 bis 11.30 Uhr Tierhilfe Norddeutschland: 0151 / 51 50 41 87 Integrierte Leitstelle des Landkreises Rostock: 038 203 / 19 222 Dennoch: Wer ein verletztes Tier findet, kann sich beim Ordnungsamt der Stadt unter 03 82 03 / 91 52 70 melden. Gemeinden sind verpflichtet ein Fundtiere ein halbes Jahr zu versorgen. Die Stadt Bad Doberan hat dafür einen Vertrag mit der Tierhilfe Norddeutschland und steht in Kontakt mit dem Tierschutzverein Bad Doberan. Lesen Sie auch Bad Doberan: Fundtiere kosten Gemeinden mehr Geld Westenbrügge: Einsatz bei umstrittener Katzenhalterin Satow: Wie die Gemeinde eine hässliche Brandruine beseitigen will Von Anja Levien