- Basketball: Seawolves verteidigen Spitzenplatz

Rostock — Es läuft die 55. Spielminute. Nach einer Ball-Eroberung stürmen die Basketballer Yannick Anzuluni und sein Teamkollege Jarrell Crayton vor 900 Zuschauer in der Ospa-Arena in Richtung Korb. Kurz bevor ein Magdeburger Gegenspieler Anzuluni stellen kann, passt der Kanadier den Ball hoch vor das Brett. Crayton springt entgegen, fängt das Spielgerät mit der rechten Hand in der Luft und schmettert den Ball zum 61:52 in die Maschen — die Vorentscheidung. Vier Minuten später ist das Spiel gegen die Otto Baskets aus Magdeburg vorbei. Am Ende gewinnen die Rostock Seawolves 76:63 (34:34) und verteidigen so die Tabellenführung in der 2. Basketball Bundesliga ProB. „Wir wussten, dass uns mit Magdeburg eine der defensivstärksten Teams der Liga erwarte“, sagte Seawolves Coach Sebastian Wild und lobte die Defensivleistung nach der Pause: „Wir haben sehr gut verteidigt und kamen so zu einfachen Punkten.“ Seine Mannschaft startete fulminant in die Begegnung und nutzte die Abschlussschwäche des Gegners konsequent aus. Nach drei Minuten führten die Hausherren bereits mit 12:2. Doch eine frühe Auszeit der Gäste brachte die Magdeburger wieder auf Kurs. Ihre Umstellungen fruchteten, Magdeburg erzielte neun Punkte in Folge und verkürzte auf 12:11 (7.). Bis zur ersten Viertelpause blieb es bei einem Punkt Vorsprung für die Seawolves (18:17). Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Keines der beiden Teams konnte sich bis zur Pause klar absetzen. So ging es mit einem 34:34 in die Katakomben. Magdeburg riss zu Beginn des dritten Spielabschnitts mit einem Drei-Punkte-Wurf die Führung an sich und gaben sie zunächst nicht aus der Hand. Doch die Seawolves blieben in Lauerstellung. Nach 27 Minuten gingen die Rostocker dann erneut in Front. Tim Vogt, der nach seiner Gesichtsverletzung wieder ins Team zurückgekehrt war, leitete mit einen Dreier einen 12:0-Lauf der Seawolves ein. „Das war eine der besten Phasen im Spiel“, freute sich Spielmacher Vogt, der durch den Ausfall von David Markert (Erkältung) früher als erwartet auf das Feld zurückkehrte. Mit sieben Punkten Vorsprung (54:47) ging es für die Rostocker in die letzten zehn Minuten. Zwar konnte Magdeburg zwischenzeitlich auf fünf Punkte verkürzen (56:61), doch die Hausherren spielten die letzten Minuten souverän herunter, bauten den Vorsprung sogar noch aus und sicherten sich den 14. Sieg im 21. Spiel. Vogt erklärt die Marschroute für die letzten drei Hauptrundenpartien: „Ich will jedes Spiel gewinnen. Nun wollen wir auch als Erster in die Play-offs.“ Am Sonntag geht es für die Seawolves zum letzten Auswärtsspiel der Hauptrunde. Dann erwarten die Eagles aus Itzehoe den Klassenprimus. Rostock Seawolves: Anzuluni (19 Punkte/17 Rebounds), Slavchev (16/7), Vogt (14/3), Crayton (12/4), Hellmann (8/5), Lange (4/1), Owczarek (3/0), Lopez Ditter (0/4), Hakanowitz (0/6). René Warning