Den Chören in der Region geht der Nachwuchs aus. Barbara Stern kann ein Lied davon singen - die 64-Jährige leitet gleich drei Chöre. "So lange ich Leiterin bin, mache ich mir keine Sorgen, dass einer meiner Chöre stirbt“, sagt die vierfache Mutter. 1994 gründete sie den „Stern-Chor“ in Kröpelin, seit November 2007 ist sie für den Hohenfelder Chor verantwortlich, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feierte. Zudem hat sie vor einigen Wochen noch zusätzlich den Chor aus Kamin-Moitin übernommen.
Es gibt aber auch andere Beispiele: 2014 löste sich der Gesangsverein Retschow auf – nur der Chor blieb bestehen. Hintergrund: Die Einnahmen wurden immer geringer – die Ausgaben blieben gleich. Es fehlte zudem der Nachwuchs. Und nicht zu vergessen: Viele Mitglieder hatten bereits ein hohes Alter erreicht.
Der Altersdurchschnitt in Barbara Sterns Chören ist ebenfalls hoch – Mitglieder unter 40 Jahren sind die absolute Ausnahme – genau wie Männer. Ganze drei stehen ihr in Hohenfelde und Kröpelin zur Verfügung. „Viele sagen, ich mache mit, wenn ich Rentner bin. Doch daraus wird meistens leider nichts. Nur wenn die Leute wirklich eine regelmäßige Freizeitbeschäftigung suchen, erscheinen sie“, berichtet die 64-Jährige.
Karsten Lehmann