Citybus in Bad Doberan soll 2021 kostenlos bleiben

Das Angebot des kostenlosen Citybusses in Bad Doberan soll bis Ende des Jahres fortgeführt werden. Das Pilotprojekt der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Regionalbus Rebus war am 1. September 2020 gestartet und bis 28. Februar 2021 angelegt. Bürgermeister Jochen Arenz hat die Kosten für die Verlängerung in den Nachtragshaushalt der Stadt aufgenommen. Der Citybus, die Linie 124, bedient die Haltestellen in der Stadt sowie in Althof und bindet auch Hohenfelde mit an. „Trotz der Pandemiebedingungen haben sich die Fahrgastzahlen erfreulicherweise mehr als verdoppelt. Dies zeigt uns allen, dass dieser Weg der richtige ist“, informiert Thomas Nienkerk, Geschäftsführer Regionalbus Rebus. Kostendeckend sei das Angebot trotz Übernahme der Fahrentgelte aber nicht. „Eine Kostendeckung zu realisieren, ist im öffentlichen Personennahverkehr ohnehin schwierig. Das Busunternehmen geht davon aus, „dass wir die Fahrgastzahlen weiter steigern werden.“ Citybus von Wohnungsunternehmen mitfinanziert: Sind im September 2019 584 Menschen mit dem Citybus gefahren, waren es ein Jahr später mit dem kostenlosen Angebot 1288. Im Oktober stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr von 601 auf 1375, im November von 660 auf 1225. Lesen Sie auch: Unterwegs im kostenlosen Citybus Bus und Bahn: Das soll sich in Bad Doberan ändern Seit Jahren beteiligen sich neben der Stadt die Wohnungsbau- und Investitionsgesellschaft Wig und die Allgemeine Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) an den Kosten für den Citybus. Diese liegen laut Arenz bei jeweils 2142 Euro im Jahr. Damit der Bus kostenlos genutzt werden konnte, hat Bad Doberan im vergangenen Jahr 5900 Euro zusätzlich bezahlt, informiert Jochen Arenz. Im Nachtragshaushalt für 2021 sollen 12 800 Euro für das Angebot eingestellt werden. Der Etat muss von der Stadtvertretung bestätigt werden. Kritik zum Citybus kommt von Stadtvertreter Harry Klink (Freie Wähler/ KuSS) in Bezug auf die Umsetzung. „Die Stadtvertretung ist für den Modellversuch nicht beteiligt worden“, so Harry Klink. „Laut dem dreiseitigen Vertrag übernimmt die Stadt sämtliche Kosten. Dafür müssen Hauptausschuss und Stadtvertretung beteiligt werden.“ „Ich habe die Stadtvertretung über das Pilotprojekt informiert“, sagt Jochen Arenz. Einer Zustimmung bedurfte es nicht. Die Kosten und Entscheidungen hätten 2020 in den Wertgrenzen und dem Deckungskreis für öffentlichen Nahverkehr der Verwaltung gelegen. „Das oberste Organ ist die Stadtvertretung, die den Haushalt beschließt, der von der Verwaltung umgesetzt wird. In diesem gibt es Wertgrenzen, in denen der Bürgermeister Eigenentscheidungen treffen kann.“ Von Anja Levien