Corona-Lockdown: Feuerwehren in der Region Doberan setzen Dienste aus

Sicherheit geht vor: Die Freiwillige Feuerwehr Bad Doberan stellt ihren Dienstbetrieb bis zum 30. November ein. Das teilte Wehrführer Olaf Schulz mit. Als Grund seien dynamisch ansteigende Fallzahlen mit positiven Corona-Befund zu nennen. „Diese Maßnahme ist erforderlich, um die Gesundheit unserer Kameraden und die Einsatzbereitschaft der Wehr sicherzustellen.“ Pro Woche steht in Bad Doberan für gewöhnlich ein Dienstabend auf dem Plan. „Die Situation lässt eigentlich keine andere Möglichkeit zu, da die Witterung die Ausbildung im Freien einschränkt“, sagt Olaf Schulz. Drinnen könne man jedoch nicht hundertprozentig sicherstellen, die Dienste „coronafrei zu beherrschen“. Gegen Ende des Monats will sich die Wehrführung erneut mit dem Bürgermeister von Bad Doberan zusammensetzen und die weitere Entwicklung abstimmen. Mit der Entscheidung stehen die Doberaner nicht allein. „Auch bei uns sind die Dienste ausgesetzt“, sagt Tobias Goldberg, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Börgerende-Rethwisch. „Es gab eine Empfehlung des Kreisfeuerwehrverbandes und nach der richten wir uns.“ Darin sei darauf hingewiesen worden, dass Dienste, die nicht unbedingt sein müssen, abgesagt werden sollten. „Der Ausbildungsstand bei uns ist so gut, dass ich guten Gewissens sagen kann, wir lassen sie mal einen Monat ruhen“, sagt der Wehrführer. „Es geht ja um die Gesundheit der Kameraden und auch darum, Einsatzbereitschaft aufrechterhalten.“ Auch die Jugendfeuerwehr wurde in Börgerende-Rethwisch für den November komplett eingestellt. Truppmannlehrgang darf stattfinden: „Wir machen Dienst aber im kleinen Kreis“, sagt Jürgen Tremp, Wehrführer der Gemeinde Bastorf. „Die ersten zehn Kameraden kommen am Anfang, der zweite Teil in der Mitte des Monats.“ Ausbildungsabend am Fahrzeug und der Technik ist in Bastorf ansonsten einmal im Monat, im November wegen der Teilung aber zweimal. Geübt werde nach Bedarf, sagt der Gemeindewehrführer: Je nachdem was da ist, ob es mehr Atemschutzgeräteträger oder Maschinisten sind. Feuerwehrversammlungen waren im November in der Gemeinde ohnehin nicht geplant. Im Einsatz sei diese Einteilung natürlich nicht zu halten, sagt Jürgen Tremp. „Tagsüber sind wir ja froh über jeden Mann“, sagt der Wehrführer. „Wir tragen dann Maske.“ Auch in Wittenbeck fallen die Dienste vorerst aus. „Die aktuelle Verordnung sagt zwar, man kann unter bestimmten Bedingungen Dienste machen“, sagt Wehrführer Wolfram Pagel. „Aber wir gehen lieber auf Nummer sicher.“ Auch die regulären Dienste der Jugendwehr sind ausgesetzt. Eine Ausnahme bildet die Vorbereitung zweier Kameraden für einen Truppmannlehrgang auf Landesebene. Nach Angaben von Wolfram Pagel hatte die schon beim letzten Lockdown im März abgebrochen werden müssen. Damit das nicht noch einmal passiert, fänden diese Dienste normal statt. Der Prüfungstermin ist am 5. Dezember. „Alle Dienste, die zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft bei Aktiven und bei der Jugendfeuerwehr der Ausbildung dienen, dürfen stattfinden“, sagt Daniel Dieckmann, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Parkentin. „Das setzen wir um.“ Grundsätzlich sei in Parkentin aber am Ende des Monats Dienst. „Wir haben diese Woche eine Beratung“, sagt der Wehrführer. „Da werden wir entscheiden, was wir machen.“ In jedem Fall müsse man besonnen handeln. Lesen Sie auch: Lockdown oder Shutdown: Wo ist der Unterschied? Und was erlebte Deutschland im Frühjahr? Rostock: Feuerwehren im Landkreis ziehen Bilanz Von Cora Meyer