DSV-Sieben gelingt lang ersehnter Auswärtssieg

„Willkommen in der Löcknitz-Hölle“, hallte es eine Viertelstunde vor dem Abpfiff des Oberliga-Spiels zwischen dem Grünheider SV und dem Doberaner SV von Sprecherpult. Die knapp 300 jubelnden Zuschauer waren zu diesem Zeitpunkt noch guter Dinge, wenig später einen Heimsieg feiern zu können. Doch am Ende kam alles ganz anders: Nach sechzig Minuten stand es 28:26 - für die Gäste. Schon vorher war es in der Halle merklich still geworden. Mit einem Kraftakt und etwas Glück bogen die Münsterstädter einen 20:24-Rückstand (50.) noch um und nahmen erstmals seit November 2014 wieder Auswärtspunkte mit auf die Heimreise. „Wir sind über den Kampf wieder zurück ins Spiel gekommen“, resümierte Torsten Ziemann, der den größten Teil der zweiten Halbzeit hinter einer Glasscheibe im Nebenraum der Halle verbrachte. Der DSV-Betreuer kümmerte sich vornehmlich um Jakub Zboril, der sich kurz nach dem Seitenwechsel in einem Defensivzweikampf vermutlich das linke Schlüsselbein gebrochen hat. Ziemann warf nur gelegentlich einen Blick auf das Spielfeld und konnte dem bislang erfolgreichsten Doberaner Torschützen in dieser Saison mit zunehmender Spieldauer immer bessere Nachrichten von der Anzeigetafel übermitteln. Das war aber wohl nur ein schwacher Trost für Zboril, der seinen 20. Geburtstag am Sonntagfrüh in einem Rostocker Krankenhaus begehen musste und wohl für den Rest der Saison ausfällt. Als der tschechische Leihspieler vom HC Empor Rostock noch auf dem Feld stand, erwischten die Gäste zunächst einen guten Start: Nach der 3:0-Führung (8.) lief allerdings lange Zeit nicht mehr viel zusammen. Die abstiegsbedrohten Grünheider legten wenig später erstmals vor und behaupteten ihren Vorsprung, der beim 15:11 (31.) und 24:20 auf vier Treffer angestiegen war, bis weit in die zweite Halbzeit. Vor allem in Überzahl agierten die Mecklenburger schwach. Mit einer offensiveren Deckung nahmen die Doberaner dem GSV-Rückraum in der Schlussphase die Wirkung und profitierten schließlich von der deutlich erhöhten Fehlerquote der Hausherren. Mit dem Sieg hat die DSV-Sieben weiterhin gute Karten im Kampf um Platz fünf, den sie derzeit mit 29:17-Zählern einnimmt. Am kommenden Sonnabend steht das Landesderby gegen den HSV Loitz (12./12:34 Punkte) an. Die Vorpommern stehen nach dem überraschenden 29:27 über den LHC Cottbus erstmals seit vielen Wochen auf einen Nichtabstiegsplatz. Statistik DSV: French, Prothmann - Wilk 4, Lehwald 4, Heinrich 4, Harms, Jahn 2, Fandrich 3, Zboril 2, Lendner 2, Thormann 1, Landwehrs 5/5, Voigt 1. Strafminuten: GSV 20 - DSV 10. Siebenmeter: GSV 4/2 - DSV 6/5. Simone Seidel

Bad Doberan - DSV-Sieben gelingt lang ersehnter Auswärtssieg