Doberan als Freilicht-Opernbühne gefeiert

Das Interesse an der Freiluftaufführung der Verdi-Oper „Nabucco“ vor Doberans Münster war groß. Noch kurz vor ihrem Start schlängelte sich der Besucherstrom zum Einlass. Unter diesen Gästen auch FC-Hansa-Urgestein und Radiomann Rainer Jahros. Er ist extra mit seiner Partnerin aus Graal-Müritz angereist: „Wir sind neugierig, sind keine Opernexperten und wollen einfach mal das Flair hier genießen.“ Auch Christa und Joachim Quade aus Kritzmow sind gespannt: „Oper haben wir in Bad Doberan so noch nicht erlebt — wir erwarten tolle Musik, schönes Wetter, einen schönen Abend“, sagte Christa Quade. Dagegen hatte Karolina Bobsin aus Kröpelin sich hier schon vor zwei Jahren bei der Aufführung der Zauberflöte begeistern können. So schenkte jetzt die Oma der Elfjährigen ihr die „Nabucco“- Karte. Und Ute Georgi aus Warnemünde — die in ihrer mittleren Reihe sogar einen Maulwurf beobachten konnte, der zum Opernstart aus seinem Gang kam — freute sich zunächst auch auf ein „schönes Klangerlebnis“. Während ihre Begeisterung später etwas zurückging, blieb sie bei der Masse der Besucher und beim Gastgeber und Bürgermeister Thorsten Semrau erhalten. „Ich bin begeistert und freue mich ausdrücklich, dass es uns als Stadt und unserer Touristinformation wieder gelungen ist, dass dieses hervorragende Klassik-Sommer- Open-Air-Konzert ,Nabucco‘ in unserem Heilbad im Rahmen des Doberaner Musiksommers stattfinden kann“, hatte der Rathauschef vor dem Beginn der Aufführung gesagt und daran erinnert, dass in Bad Doberan bereits 2006 mit „Carmina Burana“, 2007 mit „Nabucco“ und 2013 mit der „Zauberflöte“ das Klostergelände zu einer anerkannten Opernkulisse geworden war. Er dankte der Konzertagentur Paulis für die jahrelange gute Zusammenarbeit. Es folgten vier Opern-Akte mit Szenenapplaus für die 32 Darsteller von der Prager Festspieloper — begleitet von 28 Musikern. Insgesamt sahen die Aufführung nach Angaben Silvia Gieslers, vom Braunschweiger Veranstaltungsbüro Paulis, 1500 Besucher. Darunter einige, denen die Lautsprecheranlage für den großen Platz — insbesondere in den hinteren Reihen „etwas zu mager“ erschien. So verglich Ute Georgi den Klang mit Klassikkonzerten im Rostocker Zoo: „Die sind auch open air, hören sich aber besser an“. Eine der DRK-Sanitäterinnen des Abends, Birgit Krüger aus Bad Doberan, fand die Aufführung super, die Sänger toll. Der starke Beifall für die Künstler bestätigte ihr Urteil und der berühmte Gefangenchor als Zugabe, holte die üblichen Schnell-Geher um 23 Uhr herum wieder fix auf ihre Plätze. „Es wurde schon gesagt, wir sollten hier eine Freilichtbühne bauen“, berichtete der Bürgermeister. Kerstin Morgenroth, die Chefin der Bad Doberaner Tourist-Info, fühlte sich nach dem neuen Besucherrekord bei diesem Opernabend im Engagement der Stadt für solche Veranstaltungen bestätigt. MV1 sendet ab kommenden Freitag einen TV-Bericht über den Abend. Thomas Hoppe und Jens Wagner

Bad Doberan - Doberan als Freilicht-Opernbühne gefeiert