Dritter Sieg befördert DSV-Sieben an die Tabellenspitze

Handball — Wer hätte das gedacht?! Nach drei Spieltagen der Oberliga Ostsee-Spree hat der Bad Doberaner SV die Tabellenführung übernommen. Am Sonnabend landeten die Schützlinge von Trainer Lars Rabenhorst einen 28:25 (13:12)-Heimsieg über den Ludwigsfelder HC und bauten die Startbilanz auf 6:0 Punkte aus. Da der Stralsunder HV (jetzt 4:2 Zähler) zeitgleich mit 20:22 in Neubrandenburg unterlag und der HSV Insel Usedom (4:0) pausierte, sind die Doberaner vorerst alleiniger Spitzenreiter. „Unser Ziel war es, aus einem guten Saisonstart einen sehr guten zu machen. Das ist prima gelungen“, freute sich Lars Rabenhorst hinterher. Der Coach musste allerdings wie die gut 200 Zuschauer in der Stadthalle lange zittern, bis die zwei Punkte gegen einen ebenbürtigen Kontrahenten unter Dach und Fach waren. Der Gegner aus dem Brandenburgischen steckte auch bei mehrfachen Vier-Tore-Rückständen in der zweiten Halbzeit nie auf und kam in der Schlussphase in Überzahl noch einmal bedrohlich nahe (26:24/57.). Dafür zeichnete in einer überdurchschnittlichen Oberliga-Partie insbesondere LHC-Mittelmann Nico Wiede verantwortlich, der klug Regie führte und als Vollstrecker glänzte (9 Treffer). „Eigentlich können wir mit unserem Auftritt zufrieden sein. Nur das Ergebnis stimmt nicht“, umriss Wiede die 60 Minuten treffend. Gleichzeitig verwies er darauf, dass mit René Rose ein wichtiger Abwehrrecke des LHC verletzt gefehlt habe. „Mit ihm hätten wir sicherlich in der Defensive die eine oder andere Alternative mehr gehabt“, so Wiede. Die Doberaner interessierte das wenig. „Ich freue mich unheimlich für die Jungs“, strahlte Handball-Abteilungsleiterin Ute Busch. Wenn es etwas zu bemängeln gab, dann war es die Chancenverwertung auf beiden Seiten, denn die Partie hätte locker auch 38:28 enden können. Dabei sündigten die Hausherren vor allem auf den Außenpositionen, wo Tim Lehwald und Michael Höwt immer wieder aus günstigen Positionen an den starken Torhütern der Gäste scheiterten. Dann allerdings bewies Lehwald am Vorabend seines 28. Geburtstages, welche Bereicherung er für das DSV-Spiel sein kann. In der spannenden Schlussphase, als der Sieg am seidenen Faden hing, markierte er die wichtigen Treffer Nummer 26 und 27 für den DSV — das nennt man Selbstvertrauen und Nervenstärke. „Soweit hätte es aber gar nicht kommen müssen“, schränkte Regisseur André Wilk ein.„Wir hätten vorher längst alles klar machen können.“ Stimmt! Aber wenn solch ein Tanz auf der Rasierklinge gut ausgeht, ist es für alle Beteiligten doppelt so schön. So sah es auch Lars Rabenhorst, der sich mit Kritik zurückhielt. „Am Ende stehen zwei Punkte, das zählt“, so der Trainer, der nicht übersehen hatte, dass dafür „auch mehr Alternativen auf der Bank ausschlaggebend waren“. Angesichts des Traumstarts können die Doberaner am kommenden Sonnabend mit breiter Brust zum Drittliga-Absteiger Stralsunder HV fahren. „Mal schauen, was da für uns drin ist“, blickt André Wilk voraus. „Das Gute an diesem Derby ist, dass wir als klarer Außenseiter nach Stralsund fahren. Niemand erwartet von uns einen Sieg.“ Allerdings: Niemand im Doberaner Lager würde es übelnehmen, wenn der gelänge. Burkhard Ehlers

Handball: Doberans Oberligateam erarbeitet sich weiteren Heimerfolg - Dritter Sieg befördert DSV-Sieben an die Tabellenspitze