„Ein Leben für den Sport“: Ernst Möhring feiert 80.

Auf dem großen runden Tisch stapeln sich dicke Ordner — vollgepackt mit Namen, Fotos, Adressen, Statistiken, taktischen Aufstellungen, Zeitungsartikeln. Jahrzehnte des Sports. „Ich kann heute noch sagen, wer wann welches Tor geschossen hat, wie die Trainingsanzüge und Trikots aussahen oder welche Mannschaft wo besonders erfolgreich war“, sagt Ernst Möhring stolz. „Manch ein DDR-Liga-Trainer wäre froh, wenn er solch eine Dokumentation vorzuweisen hätte.“ Ohne Übertreibung: „Ich habe mein Leben für den Sport gelebt“, sagt der (noch) 79-Jährige und lässt in seinem Admannshäger Haus noch einmal viele schöne Erinnerungen aufleben. Seit rund 35 Jahren war und ist der studierte Diplom-Agrarökonom, Studienrat und Dozent vor allem in Rostock und Umgebung als Übungsleiter und Trainer im Kinder-, Jugend- und Seniorenbereich eine feste Größe. „In dieser Zeit war ich maßgeblich an der Gründung mehrerer Vereine beteiligt“, blickt Ernst Möhring zurück. So entstanden etwa 1967 die FSG Veterinärmedizin sowie 1983 die BSG Rat des Bezirkes Rostock. „Mir ging es bei meinen Bemühungen vor allem um Gesundheit, Freude und Nachhaltigkeit — ohne den eigenen Lebensanspruch zu vernachlässigen“, macht der erfahrene Trainer deutlich. „Dabei habe ich immer auch darauf Wert gelegt, die Kinder und Eltern mit einzubeziehen.“ Und sein Engagement blieb nicht unbeachtet — so kann sich Ernst Möhring Ehrennadeln des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) sowie des Deutschen Sportbundes (DSB) in Gold ans Revers heften. Doch nicht nur als Übungsleiter — auch als Aktiver war Möhring vor allem im Volleyball, Fußball und Tischtennis vorn dabei. Ob in Crivitz, Gnoien, Rostock oder Bargeshagen — „ich habe bei all meinen Lebensstationen kräftig mitgemischt“. Dass er an diesem Sonntag 80 Jahre alt wird, sieht man dem sportlich schlanken Mann nicht an. Und doch ist die Zeit auch an ihm nicht spurlos vorüber gegangen. „Nach mehr als 70 erfolgreichen und prägenden Sportler-Jahren musste ich 2012 aus gesundheitlichen Gründen deutlich kürzer treten und alle leitenden Funktionen abgeben“, sagt Möhring — und man spürt, dass ihm dieser Schritt nicht leicht gefallen ist. Basket-, Fuß- und Handball — das war fortan nicht mehr möglich. Doch kleinzukriegen ist er nicht: „Als leidenschaftlicher Tischtennisspieler widme ich mich nunmehr den kleinsten runden ,Spielgeräten‘“, sagt Ernst Möhring und lacht. Sein Sportler-Gen hat er auch an seinen Nachwuchs weitergegeben — dabei sind die vier Söhne sowie die Tochter eher im leistungsorientierten Laufen zu finden. „Ganz ehrlich“, sagt Möhring. „Statt in den Zoo, bin ich mit meinen Kindern lieber auf den Sportplatz gegangen.“ Zur Ruhe setzen — das kommt für Ernst Möhring nicht infrage. Gemeinsam mit Ehefrau Christine wirkt er in der Gemeinde Admannshagen-Bargeshagen dort, wo etwas zu bewegen ist — etwa in der Hausgemeinschaft, dem Kindergarten, der Schule — und natürlich dem Sportverein. „Ich habe mein Leben für den Sport gelebt“, sagt Ernst Möhring lächelnd. Und er lebt es — voller Enthusiasmus — immer weiter. Lennart Plottke

Admannshagen - „Ein Leben für den Sport“: Ernst Möhring feiert 80.