Freundeskreis kritisiert Umgang mit Ehm-Welk-Haus

Dass das Literaturhaus Ehm Welk in der Dammchaussee an Bedeutung verliere, das will der Freundeskreis Ehm Welk nicht stehen lassen. Dass die Besucherzahlen sinken, dafür gebe es Gründe, machen Ulla Golombek Heribert Koth, Hella Schmidt, Monika Schneider und Hans-Werner Peine in einer Resolution sehr deutlich. Die Vorstandsmitglieder kritisieren, dass Bürgeramtsleiter Gerhart Kukla die Statistik aus dem Zusammenhang reiße. Ja, das Literaturmuseum in der Dammchaussee erhalte jährlich 13300 Euro, aber früher finanzierte die Stadt den Unterhalt des Hauses mit etwa 50000 Euro, betonen die Vorstandsmitglieder. „Seit vielen Jahren versucht unser Freundeskreis nur mit ehrenamtlichen Mitgliedern mehr Leben ins Literaturhaus des Ehrenbürgers der Stadt zu bringen. Denn das Eigentum der Stadt, das Wohnhaus des Schriftstellers, ist ein Geschenk Ehm Welks an seine Stadt“, betonen sie. Nur werde für die Erhaltung dieses Geschenks seit Jahren immer weniger getan, kritisieren sie in ihrer Resolution. In den 25 Jahren seit der Wende sei weder am Gebäude noch im Außenbereich etwas Grundlegendes saniert worden. Vor allem aber haben die Freunde Ehm Welks den Eindruck, dass die Stadt Bad Doberan nicht den Wert des Hauses für eine Kultur-und Touristenstadt erkenne. Wenn im Rathaus kritisiert werde, dass gerademal 694 Gäste seit Januar die Kultureinrichtung besucht hätten — und davon die meisten zu Veranstaltungen, dann müsse auch bedacht werden, so die Verfasser, dass das Haus erst seit Mitte März wieder besichtigt werden kann — und nur mit verkürzten Zeiten, zweimal pro Woche zwei Stunden. „Die ehemalige Vollzeitstelle eines Germanisten, die es bis 1990 noch gab, ist nie wieder besetzt worden. Schrittweise hat man abgebaut“, kritisiert der Vorstand. Die regulären Öffnungszeiten wurden vermindert. Damit es nicht noch brisanter werde, hat sich der Freundeskreis um eine geeignete Person bemüht, die seit März 2015 für die Stadt die Öffnung des Ehm-Welk-Hauses garantiert. Honoriert werde die befristete Dienstleistung in Höhe von 450 Euro pro Monat durch die Stadt. Alles andere passiere im Ehm-Welk-Haus ehrenamtlich. Ohne Bezahlung — aber mit viel Enthusiasmus, aus Verantwortung für das Erbe Ehm Welks, so der Vorstand. rp

Bad Doberan - Freundeskreis kritisiert Umgang mit Ehm-Welk-Haus