Gebürtiger Reriker schreibt Krimi über Vatertagstour mit ungeplantem Ausgang

Bald wird wieder Himmelfahrt gefeiert. Doch Achtung, aus einer Feier kann schnell ein echter Krimi mit schrecklichem Ausgang werden. So wie in dem Buch von Gero Große, der seinen dritten Roman unter dem Titel „Wustrower Himmelfahrt“, erschienen im Hinstorff Verlag, veröffentlicht hat. „Ich bin dankbar, dass ich von diesem Verlag genommen wurde. Da bin ich sehr gut aufgehoben. Schon als Kind habe ich viel von dort gelesen“, sagt er. Große ist gebürtiger Reriker und verlebte dort eine glückliche Kindheit und Jugend. „Das ist ein Grund, immer wieder hinzufahren, so als Gegenpol zum quirligen Berlin.“ Vatertagstour mit ungeplantem Ausgang: In seinem neuen Buch findet eine Himmelfahrtsfeier einen ungeplanten Ausgang. Der Boxprofi und Hauptkommissar Alexander Parler aus Meschendorf wird von seinem Jugendfreund Detlef Klein zu einer Vatertagstour eingeladen. Mehrere Männer wollen nach einem Segeltörn am Wustrower Strand feiern. Später werden vier Bewusstlose und ein Erschlagener von einem Polizisten entdeckt – was war geschehen? Die Ermittlungen führen von Rerik, Kühlungsborn, Heiligendamm bis nach Bad Doberan und ins benachbarte Kröpelin und Neubukow. Berufswunsch Tiermediziner: Eigentlich wollte Gero Große Tiermediziner werden und studierte in Berlin. Er hatte bereits ein gutes Vordiplom (Physikum) in der Tasche: „Als ehemaliger DDR-Bürger während der Wendezeit konnte ich nun erstmals die Welt bereisen und unterbrach das Studium dadurch viel zu lange, so dass ich infolge einer Klausel in der neuen bundesdeutschen Approbationsordnung noch einmal von vorne hätte beginnen müssen“, erklärt er. Große ist jetzt in einer Bundesanstalt tätig. Reisen auf verschiedenen Kontinenten: Mit 34 Jahren „und weil ich immer schon eine Liebe zur Literatur, zu fiktiven Stoffen und Krimis hatte“, schrieb er sein erstes Buch „Der Zorn des Pinguins.“ Ein Campus- Kriminalroman und Thriller, in dem es um einen radikalen Tierschützer an der Humboldt-Universität geht. „Ich habe sehr viel erlebt, gerade zu Beginn der 90er Jahre“, so der 55-Jährige. „In Berlin, die große Umbruchzeit. Alles prallte aufeinander: Ost und West, die große Unsicherheit, radikale Szenen, Links gegen Rechts, das war eine spannende Zeit“, sagt er. „Ich arbeitete auch im Marketing und bin viel gereist.“ Südeuropa, Afrika und dreimal ging es für ihn für drei Monate nach Kanada in die Wildnis des Yukon-Territoriums. Selbsterfahrung, die Stille des Waldes genießen und an die eigenen Grenzen gehen, waren seine Themen in dieser Zeit. „In Kanada gibt es die einsamsten Flecken auf der Welt.“ Zeitweise fuhr er mit einem Kanu, mit dem er sogar trampte. „Eigentlich wollte ich jetzt wieder hin, das geht ja nun wegen Corona nicht.“ Lebenserfahrungen werden in Büchern verarbeitet: Wenn Gero Große neue Lebenserfahrungen sammeln konnte, bricht dieses Wissen in Form von Büchern aus ihm heraus. „Das Geheimnis des Grafenriffs“ ist der Titel seines zweiten Krimis, der in Rerik spielt. In diesem geht es um Doppelmord, einen Millionen-Betrugsversuch und einen rätselhaften Killer. Letzteren nehmen eine Rechtsanwältin und einen Privatdetektiv ins Visier, die den Fall aufklären wollen. Das Buch erschien unter dem Pseudonym Thomas Vandersee. „Der Name gefiel mir einfach gut“, meint Große. Ein Autor braucht Disziplin: Disziplin brauche ein Autor. „Ich schreibe täglich eine Stunde, möglichst immer zur gleichen Zeit“, sagt Große, der auch das Hörspiel „Rauf und Runter“ schrieb, in dem es um ein Call Center geht. „Wenn die Geschichten kommen, dann muss ich sie erzählen“, sagt er. „Ich schreibe Bücher ja nur sporadisch, gewissermaßen als eine Art Gelegenheitsautor. Sonst hätte ich wohl mehr geschrieben.“ Rund sechs Monate braucht Gero Große für ein Buch. 12,99 Euro kostet die „Wustrower Himmelfahrt“. „Ich denke bereits über einen zweiten Teil nach“, berichtet der Autor. Lesen Sie auch: Von Rerik bis Doberan: So nutzen Museen und Galerien die Corona-Auszeit So verschönert Rekord-Maler Thommes Nentwig Bad Doberan Doberaner Roter Pavillon lädt zur Reise nach Vietnam ein Von Sabine Hügelland