Gelungenes Finale: DSV-Sieben besiegt den Meister

Was für ein Saisonabschluss: Die Handballer des Bad Doberaner SV haben zum Finale der Ostsee-Spree-Oberliga nicht nur den Meister von der Insel Usedom mit 33:28 (16:12) bezwungen, sie belohnten ihre treuen Fans auch mit einer bemerkenswerten Energieleistung und blieben im 28. Heimspiel in Folge ungeschlagen. Hinzu kam die Verabschiedung von Erik Harms, Florian Glamann, Sven Thormann und Jakub Zboril (die OZ berichtete), die von den rund 250 Zuschauern in der Stadthalle mit viel Beifall bedacht wurden. Der HSV Insel Usedom hatte im Vorfeld angekündigt, auch die letzte Partie gewinnen zu wollen. Davon war der Aufsteiger am Sonnabend allerdings weit entfernt. Der Gedanke an die mittlerweile fast unheimlich anmutende Heimserie (jetzt 54:2 Punkte) beflügelte die Hausherren vom Anpfiff an. Beim 11:4 nach 15 Minuten schien es, als wollten sie die Insulaner aus der Halle fegen. Den Gästen fehlte es vor allem in der Abwehr an der nötigen Konzentration, was der DSV zu 33 Treffern nutzte — zuvor war das in dieser Saison lediglich gegen den MTV Altlandsberg (33:31) gelungen. „Unsere Fans haben zum Abschluss noch einmal attraktiven Handball gesehen“, freute sich DSV-Coach Lars Rabenhorst, der gestern Morgen zusammen mit Mannschaft zu einem Kurzurlaub auf Mallorca startete. André Wilk war besonders stolz darauf, dass „wir den sensationellen zweiten Platz vor einem Jahr mit Rang fünf in einer starken Liga bestätigt haben“. Die Ursache dafür kannte der Kapitän auch: „Die Stimmung in der Mannschaft ist sensationell, und das schon seit Jahren.“ Ein Umstand, auf den alle Beteiligten mit Manager Dieter Schmidt an der Spitze stolz sein können und den ein trotz der Feierstimmung etwas trauriger Jakub Zboril bekräftigte. „Ich habe noch nie eine so gute Atmosphäre wie hier in Bad Doberan erlebt“, schwärmte der tschechische Junioren-Nationalspieler, der nur allzu gern weiterhin mit einem Zweitspielrecht für den DSV auflaufen würde, doch bislang gibt sein Arbeitgeber HC Empor Rostock dafür kein grünes Licht. Trösten konnte sich der 20-Jährige mit der Krone des besten Werfers in den Reihen der Doberaner. Er erzielte 108 Tore (davon 30 Siebenmeter) und setzte sich hauchdünn vor Kay Landwehrs (107/72), der sich demnächst einer Meniskusoperation unterziehen wird, durch. Bester Feldtorschütze war allerdings Rechtsaußen Tim Lehwald mit 92 Treffern auf Platz drei dieses Rankings. Am Sonnabend stand das Trio allerdings im Schatten von Erik Harms, der sich seinen Abschied — „ich will mich vorerst auf meine berufliche und private Entwicklung konzentrieren“ — mit zehn Toren versüßte. „Schöner hätte es nicht laufen können, ich bin einfach nur glücklich“, fasste der 23-Jährige seine Emotionen in Worte. Neben Harms war Torhüter Robert French der Sieggarant für die Einheimischen. Er glänzte mit tollen Paraden, brachte die Usedomer mehrfach an den Rand der Verzweiflung und durfte sich nach dem Abpfiff zu Recht feiern lassen. Keine Zeit zum Feiern hat indes Dieter Schmidt, der hinter den Kulissen bereits an der Mannschaft für die kommende Saison bastelt. Drei neue Gesichter stehen bereits fest: Florian Lorbeer (25 Jahre) kommt vom SV Warnemünde, Tom Kröplin (24) rückt aus der „Zweiten“ hoch, und Jan Ritzrau (30) kehrt nach drei Jahren beim SV Einheit Demmin in der MV-Liga nach Bad Doberan zurück. Statistik Bad Doberaner SV: French, Prothmann — Voigt, Wilk 2, Lehwald 6, Heinrich 2, Harms 10, Jahn 2, Landwehrs 9/4, Fandrich, Zboril 2, Thormann, Lendner. HSV Insel Usedom: Antczack, Petersen — Wendt 4/1, Glende 10/1, Unseld, Müller, Leow, Wicht 6/1, Pristas 2, Fink 1, Wolski, Dübener 1, Kellermann, Schmidt 4/1. Siebenmeter: DSV 4/4, HSV 6/3. Strafminuten: DSV 4, HSV 4. Unsere Fans haben zum Abschluss noch einmal attrak- tiven Handball gesehen.“Lars Rabenhorst, Trainer Doberaner SV Burkhard Ehlers

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