Herbstferien: Sonnig und familienfreundlich soll es sein

Die Frauen im Büro vom Reiseservice PIT in der Hermannstraße in Kühlungsborn West sind froh, dass sie nun nach der langen Reiseflaute, die gleich mit Beginn der Corona-Pandemie einsetzte, wieder gut zu tun haben. Urlauber kommen, um Tagesfahrten nach Kopenhagen, Hamburg oder zu anderen attraktiven Reisezielen zu buchen. Aber auch Einheimische nutzen dieser Tage verstärkt den Buchungs- und Vermittlungsservice des Reisebüros. Denn die Herbstferien stehen vor der Tür. „Die eine Woche Herbstferien ist für viele Kühlungsborner ganz wichtig. Denn sehr viele arbeiten selbst in Tourismusunternehmen und kommen in den Sommerferien gar nicht dazu, Sonne, Strand und Ostsee gemeinsam als Familie zu genießen. Deshalb wird die Woche im Oktober gern genutzt, um zu verreisen“, weiß Susann Claus, Inhaberin des Kühlungsborner Reiseunternehmens. Die Renner bei den Ferienzielen der Einheimischen im Herbst seien üblicherweise Tourismushochburgen wie Antalya in der Türkei sowie die Insel Mallorca, aber auch Ägypten oder Kurzreisen mit dem Kreuzfahrtschiff. Türkei ist als Urlaubsland besonders beliebt: „Die Türkei ist besonders beliebt als Urlaubsland bei unseren Kunden, die gern in ein sonniges Gebiet reisen wollen. Die meisten Pauschalangebote sind finanziell auch erschwinglich und es geht dort sehr kinder- und familienfreundlich zu“, berichtet die Kühlungsbornerin. Doch in diesem Jahr wird sich der Wunsch vieler wohl nicht erfüllen. „Zwar dürfen diese Gebiete in der Türkei angeflogen werden, aber es kann unter Umständen wegen der Corona-Auflagen auch mit einigem Aufwand verbunden sein.“ Die Erfahrung habe gezeigt: Selbst wenn Gäste in ein vermeintliches Nichtrisikogebiet reisen, können sich die Umstände kurzfristig ändern und dann wird eine anschließende Quarantäne unausweichlich. „Die wenigsten fürchten sich davor, angesteckt zu werden. Aber schon aus beruflichen Gründen mag niemand riskieren, im Ernstfall in Quarantäne zu müssen“, erklärt Susann Claus. Kein Mangel an reisewilliger Kundschaft: Andere beliebte Destinationen wie Mallorca oder Ägypten gehören zu den Zielen, für die eine Reisewarnung gilt und sind damit auch keine Option für den einwöchigen Herbsturlaub. „Es mangelt mir zurzeit nicht an reisewilligen Kunden“, sagt die Reiseexpertin und ergänzt: „Eher wird es problematisch, für unsere Kunden dann auch ein äquivalentes Reiseziel zu finden“. Aber es gebe durchaus Alternativen, die jetzt auch schon stärker nachgefragt sind, betont sie. „So sind zurzeit Ferienwohnungen und Ferienhäuser in Gebieten gefragt, die für uns Mecklenburger nicht so weit weg sind. Brandenburg und auch Dänemark zählen dazu.“ Und für Erholungssuchende, die gern etwas weiter reisen möchten, könnte Portugal mit seinem milden Klima ebenso interessant sein, findet Susann Claus. Von Rolf Barkhorn